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Anwohner fordern Auto-Stopp für Neubaugebiet Panzerwiese
Tödliche Gefahr am von-Bingen-Anger
Harthof · »Kinder haben keine Lobby. Wir sind nun mal eine Auto-Fahrer-Gesellschaft«, dieser Satz stammt von Silvia Schleicher. Sie ist eine der vielen wütenden Eltern, die für einen autofreien Hildegard-von-Bingen-Anger kämpfen. Radeln, im Freien spielen oder Kickboard fahren ist für die Kinder dort lebensgefährlich.
Denn jedes Haus kann nur durch ein Spalier aus zwei 1,80 Meter hohen Betonmauern verlassen werden, die direkt an der Straße enden. Man tritt direkt auf die Fahrbahn, ohne sehen zu können, ob ein Auto kommt«, erklärt Schleicher. Gerade für Kinder und Senioren kann das eine tödliche Gefahr sein. Aber auch die Auto-Fahrer haben keine Chance einen Unfall zu verhindern.
Zudem ist die Fahrbahn so schmal, dass Fußgänger ständig den Autos ausweichen müssen. Dabei hatte alles so schön begonnen. Die nagelneue Wohnanlage auf der Panzerwiese ist nach dem »München-Modell« konzipiert worden und damit ausdrücklich für Familien mit Kindern gedacht. »Es ist ein Skandal. Eine absolute Fehlplanung«, meint auch Helene Dallmayr. Familie Dallmayr war eine der ersten Anwohner, die vor gut einem Jahr in die neuen Eigentumswohnungen eingezogen sind.
Heute bereuen sie, wie viele Eigentümer, ihren Entschluss schon fast, denn ihr 10-jähriger Sohn wäre bereits um ein Haar unter die Räder gekommen. »Viele Familien würden am liebsten wieder ausziehen, wenn sie nicht an Verträge gebunden wären«, erklärt Schleicher. »Wir wurden beim Kauf der Wohnungen einfach zu wenig informiert«, pflichtet auch Nina Lidl bei. Wenn ihr 3-jähriger Sohn zum Spielen raus will, lässt sie ihn keine Sekunde aus den Augen.
Was die Anwohner besonders empört ist die Tatsache, dass die Betonmauern in keinem Plan eingezeichnet waren und erst nachträglich angebracht wurden.
Weiterhin wurde den Käufern der Wohnungen eine verkehrsberuhigte Zone zugesagt. Das heißt nur Feuerwehr, Notarzt und Müllabfuhr hätten den Anger überhaupt befahren dürfen.
Ein weiterer Dorn im Auge ist den besorgten Eltern der Parkplatz am Ende der Straße. Zwar hat jeder Anwohner einen Tiefgaragenstellplatz, doch der Parkplatz wird von vielen als Dauerabstellmöglichkeit für den Zweitwagen genutzt.
Wenn bald die geplante AWO-Kindertagesstätte in der Neubausiedlung eröffnet, ist das Verkehrschaos perfekt, so fürchten viele. Denn an die vorgeschriebenen 10 km/h hält sich niemand. »Die meisten fahren mindestens 50 km/h«, war von den Eltern zu erfahren.
»Mit Schildern bekommen wir das sowieso nicht in den Griff«, sind sich alle einig. Da die Straße noch nicht gewidmet ist, ist auch die Polizei machtlos. Deshalb machen die Anwohner jetzt selbst mobil. Über 190 Unterschriften für einen autofreien Hildegard-von-Bingen-Anger haben sie schon gesammelt. Auch im Bezirksausschuss stand das Thema schon auf der Tagesordnung. Allerdings ohne Erfolg. Der Ausschuss für Bau, Verkehr und Umwelt lehnte den Antrag auf Sperrung des Angers ab. Eine Ortsbegehung, die vom Bezirksausschuss mit den Anwohnern vereinbart war, hat bis heute nicht stattgefunden.
Demnächst wollen sich die Eltern deshalb mit einem Brief an Oberbürgermeister Christian Ude wenden. »Die Stadt tut viel für die Kinder am Anger. Sogar ein Offener Kindertreff wurde eingerichtet.
Doch um das Verkehrsproblem kümmert sich niemand«, so die einhellige Meinung »Wahrscheinlich muss erst jemand draufgehen, bevor sich etwas ändert! ct
Artikel vom 14.02.2001Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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