Veröffentlicht am 30.09.2009 00:00

Haar · Großes Theater

Szenenfoto aus dem Stück »Im Spiel der Sommerlüfte«, mit dem das Junge Schauspiel Ensemble München seinen Einzug ins Kleine Theater hält.  (Foto: JSE)
Szenenfoto aus dem Stück »Im Spiel der Sommerlüfte«, mit dem das Junge Schauspiel Ensemble München seinen Einzug ins Kleine Theater hält. (Foto: JSE)
Szenenfoto aus dem Stück »Im Spiel der Sommerlüfte«, mit dem das Junge Schauspiel Ensemble München seinen Einzug ins Kleine Theater hält. (Foto: JSE)
Szenenfoto aus dem Stück »Im Spiel der Sommerlüfte«, mit dem das Junge Schauspiel Ensemble München seinen Einzug ins Kleine Theater hält. (Foto: JSE)
Szenenfoto aus dem Stück »Im Spiel der Sommerlüfte«, mit dem das Junge Schauspiel Ensemble München seinen Einzug ins Kleine Theater hält. (Foto: JSE)

Das Junge Schauspiel Ensemble München feiert sein fünfjähriges Bestehen mit der Münchner Premiere von Arthur Schnitzlers »Im Spiel der Sommerlüfte« am Freitag, 2. Oktober, um 20.00 Uhr, im Kleinen Theater Haar und möchte damit eine Tradition begründen: Das Bühnen-Juwel im Jugendstil soll Stammhaus des Jungen Schauspiel Ensembles München werden. Ab Januar 2010 bespielt das Ensemble monatlich mit seinem abwechslungsreichen Repertoire das Kleine Theater Haar.

Auch werden die zukünftigen Premieren des Ensembles im Kleinen Theater Haar stattfinden. »Wir haben lange gesucht nach einem festen Spielort in München, aber die Situation im Zentrum Münchens ist schwierig. Entweder sind die Spielorte schon überbelegt oder zu teuer. So kamen wir auf das Kleine Theater Haar, das ja auch sehr viel Charme hat und das war uns sehr wichtig«, erklärt Direktor und Geschäftsführer Michael Stacheder. Jürgen Michal, Leiter des Kleinen Theaters Haar und Vorstand des Trägervereins »Regenbogen e.V.« ist glücklich über diese Entwicklung: »Auch wir waren auf der Suche, nämlich wie wir die Bandbreite des Theaters erweitern könnten«, sagt er. Bisher lag der Schwerpunkt des Programms auf Kabarett. »Die Veranstaltungen sind zwar gut besucht, wir haben treue Abonnenten, aber wir möchten auch ein anderes Publikum ansprechen«, ergänzt Mitarbeiter Steffen Leistner. Der Einzug des Jungen Schauspiel Ensembles München ist eine Aufwertung für das Kleine Theater Haar, das noch Ende letzten Jahres kurz vor dem Aus stand. Nach Verhandlungen mit dem Bezirk Oberbayern, der das Gebäude unterhält und das Theater finanziell unterstützt, konnte das Ende jedoch abgewendet werden. Für die Zukunft ist Jürgen Michal zuversichtlich: »Am 20. Oktober findet eine Kulturausschusssitzung beim Bezirk Oberbayern statt, bei dem über die Jahre 2010/ 2011 entschieden wird und ich denke, dass uns der Bezirk auch weiterhin unterstützen wird«, sagt Michal. Schließlich sei das Kleine Theater Haar eine kulturelle Bereicherung für die Gemeinde Haar – erst recht nun mit der Bespielung durch das Junge Schauspiel Ensemble München.

Die Geschichte des Ensembles begann im Herbst 2004 mit der Uraufführung des Schauspiels »Die Weiße Rose – Aus den Archiven des Terrors« von Jutta Schubert in der Reithalle München. Was damals als einmaliges »I‘art pour I’art« Theaterprojekt gedacht war, entwickelte sich in den vergangenen fünf Jahren zu einem stetigen Ensemble mit abwechslungsreichem und künstlerisch anspruchsvollem Repertoire. Dieses beinhaltet nicht nur kostbare Raritäten klassischer und zeitgenössischer Autoren, sondern auch unterhaltsame Musiktheaterstücke, sowie musikalisch-literarische Produktionen. Durch das Streben nach qualitativ hochwertigem, publikumsnahem, dennoch kritischem Theater fand und verfestigte das Ensemble seinen Platz in der Münchner Theaterlandschaft. In der Jubiläumsvorstellung »Im Spiel der Sommerlüfte« geht es um den Bildhauer Professor Vincenz Friedlein und seine Frau Josefa, die ihre Sommerfrische zusammen mit ihrem Sohn Eduard und ihrer Nichte Gusti verbringen, fern vom Stadtlärm auf ihrem Landsitz in Kirchau, nahe bei Wien. Die ländliche Familienidylle wird aber häufig durch Vincenz »Berufsreisen« nach Wien unterbrochen. Während sich Mutter und Sohn durch Fußwanderungen in die Natur mit dem jungen Dorfkaplan, Ferdinand Holl, über seine Abwesenheit hinwegtrösten, empfängt die angehende Schauspielerin Gusti gelegentlich den verliebten Sekundararzt Doktor Felix Faber. Als an einem Spätsommertag Vincenz erneut in die Stadt reist, um dem Kasseler Intendanten das für sein Theater entworfene Dionysoszugmodell vorzustellen, gerät die Welt auf dem Landgut aus den Fugen. Dunkle Wolken und heftige Windstöße künden ein Unwetter an, und nicht nur in der Natur, auch im Gemüt der Sommergäste spielt sich ein seltsames Schauspiel ab. Schnitzlers Figuren nehmen ihre sozialen und familiären Pflichten ohne Widerstand hin. Doch jetzt brechen sie aus – und erliegen ihren geheimsten Sehnsüchten.

Kartenverkauf

Karten für die Jubiläumsvorstellung am Freitag, 2. Oktober, können im Internet unter www.kleinestheaterhaar.de oder Tel. 8 90 56 98 13 reserviert werden.

S. Föll

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