Veröffentlicht am 23.12.2009 00:00

Haar · Gebühren in Haar bleiben 2010 stabil

Solide und kompakt unter Berücksichtigung der weltweit wirkenden wirtschaftlichen Aspekte – so präsentiert sich der Etat 2010 der Gemeinde Haar. Der Haushalt umfasst 57,6 Millionen Euro, 2008 waren es noch 62,3 Millionen Euro. »Die Krise hat auch in Haar ihre Spuren hinterlassen«, kommentierte Bürgermeister Helmut Dworzak das umfangreiche Zahlenwerk.

Diverse wünschenswerte Maßnahmen, vor allem im Bereich Bauunterhalt, fielen dem Rotstift zum Opfer, Priorität haben aufwändige und damit kostenintensive Sanierungen im Bereich des Brandschutzes. Und: »Soziales sowie Umwelt werden uns in den kommenden Jahren stark beschäftigen«, betonte der Gemeindechef.

Die Steuerschätzer prognostizieren für 2010 einen Einbruch insbesondere bei der Einkommensteuer – 9,2 Millionen Euro. 2009 waren es noch mehr als zehn Millionen Euro. Bei der Entwicklung der Gewerbesteuereinahmen registrierte Haar in den vergangenen Jahren enorme Schwankungen; der Kämmerer kalkuliert nunmehr mit einem Rückgang auf rund 15,5 Millionen Euro. Die Steuerkraft je Einwohner liegt bei 1.235 Euro, im bayerischen Landesdurchschnitt sind es 970 Euro.

Erfreulich ist, dass bei den übrigen Einnahmequellen, den Gebühren, die Sätze nahezu konstant bleiben. Zamperlhalter bezahlen weiterhin 42 Euro im Jahr – in München kostet zum Vergleich ein Vierbeiner knapp 77 Euro Steuer. Auch der Satz der Grundsteuer ist mit 250 Prozent unverändert, ebenso wie bei der Abfallbeseitigung, den Verwaltungsgebühren sowie den Bestattungs- und Friedhofgebühren.

Ob der Badespaß in Haar teurer wird will der Gemeinderat im Laufe des Jahres entscheiden. Oberstes Augenmerk bei allen Gebühren war und ist die soziale Verträglichkeit.

All diese Fakten und Entwicklungen machen die finanziellen Spielräume der Kommune enger. Dazu tragen auch die zahlreichen Verpflichtungen im Bildungs- und Kinderbetreuungsbereich bei, die Haar in den vergangenen Jahren eingehen musste.

Auf der Ausgabenseite machen – wieder – Personalkosten sowie der Aufwand für die Verwaltung und den Betrieb der Gemeinde den Löwenanteil aus. Für Investitionen wurden erneut mehr als 15 Millionen Euro reserviert. Die Fortführung von begonnenen Baumaßnahmen, die Erweiterung des Rathauses und der Bau einer neuen Kindertagesstätte auf dem Gelände des Isar-Amper-Klinikums sowie an der Dianastraße sind die dicksten Kostenbrocken, wobei Preissteigerungen einen wesentlichen Teil dazu beitragen.

Bei neuen Maßnahmen steht der Neubau des Setzerhofes, die Ersatzbeschaffung eines Tanklöschfahrzeugs für die Feuerwehr, die Dämmung der Sporthalle an der Jagdfeldschule, Brandschutzmaßnahmen an den Bildungsstätten sowie mehrere Photovoltaikanlagen auf gemeindlichen Gebäuden an. Und schließendlich hoffen die Bürgervertreter, dass es bald mit der Planung und der Umsetzung der Lärmschutzwand sowie der Unterführung mit Zugang Nord am S-Bahnhof weitergeht. Doch hier hängt Haar am seidenen Faden der Deutschen Bundesbahn.

Auch in Bezug auf Schulden steht Haar vergleichsweise gut da: Rund 9,6 Millionen Euro oder 506 Euro je Bürger sind angesetzt – der bayerische Durchschnitt beträgt 925 Euro.

HGB

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