„Wie ist es, … wenn Du plötzlich der Fremde bist? Wenn Dich keiner versteht? Wenn Du die Regeln und die Kultur des Landes, in dem Du nun lebst, nicht kennst?“ Die Ausstellung „Land der Kulturen“, die die Bücherei-Hauptstelle am Max-Mannheimer-Platz rund um den „Tag der offenen Gesellschaft“ zeigt, macht Erfahrungen wie Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede erlebbar.
Noch bis zum 17. Juni sich Besucherinnen und Besucher während der Öffnungszeiten der Bücherei-Hauptstelle an analogen und digitalen Mitmachstationen mit realistischen Aufgaben und alltäglichen Herausforderungen ausprobieren, die das Leben in der Fremde simulieren. Formulare ausfüllen, sich im öffentlichen Verkehrsnetz zurechtfinden und eine Fahrt von A nach B planen, den Haushaltseinkauf erledigen, Gespräche mit Nachbarn führen – und das alles auf Arabisch, ohne die Sprache zu sprechen oder das Schriftbild und die Zeichen zu verstehen. Durch die Simulation von Fremderfahrungen und den Rollentausch vermittelt die Ausstellung Empathie für die Lebenssituation von Geflüchteten und Neuzugewanderten und trägt dazu bei, Vorurteile abbauen.
Die Ausstellung „Land der Kulturen“ wurde als ein Projekt der BrückenBauen gUG von einer Gruppe syrischer Geflüchteter in Zusammenarbeit mit Fachleuten konzipiert und der Stadtbücherei Dachau vom Integrationsbeauftragten des Landratsamts Dachau leihweise zur Verfügung gestellt. „Mit der Ausstellung feiern wir den diesjährigen Tag der offenen Gesellschaft, der dieses Jahr auf den 15. Juni fällt“, so Dr. Slávka Rude-Porubská von der Stadtbücherei Dachau. Die Initiative Offene Gesellschaft e.V. lädt seit 2019 Kultureinrichtungen und andere Institutionen dazu ein, jährlich am dritten Samstag im Juni Aktionen und Veranstaltungen, die Menschen zusammenbringen, auszurichten. Damit soll ein Zeichen für Vielfalt, Toleranz, Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt gesetzt werden.