Der Dachauer Trachtenverein Ampertaler lud zu einer lustigen Lesung von Dachauer Hinterlandsgeschichten. Der große Saal bei den „Drei Rosen“ war gut gefüllt. Gekleidet in die echte Dachauer Tracht lasen Dr. Edgar Forster, Markus Erhorn, Irmgard Heinzinger und Evi Wittmann. Die vorgetragenen Texte waren eingeteilt in Männertexte, die die männlichen Trachtler vortrugen, und die Weibergeschichten, die von den zwei weiblichen Trachtlerinnen gelesen wurden. Auch anwesende Besucher erzählten später spontan von dörflichen Spaßetteln. Die vorgetragenen Geschichten waren trotzdem alle absolut unpolitisch, aber nicht unkritisch, sogar frivol, sagten manche.
Themen waren rauhe Familiensitten, die strenge Herrschaft des Pfarrers und seiner Köchin, die Erklärung des Stähsoachers, der Sturz des Kini, heitere Bier-, Liebes- und Wirtshausabenteuer. Es wurde aber auch farbig geschildert, wie hilfsbereit und sozial eine dörfliche Gemeinschaft früher sein konnte. Das schloss Raufereien im Wirtshaus nach reichem Biergenuss nicht aus. Quelle der Berichte waren alte persönliche Erzählungen größtenteils verstorbener Hinterlands-bewohner.
Das arbeitsreiche und harte Bauernleben bestimmte die landwirtschaftlich geprägte Wirtschaft und die ländliche Gesellschaft im Dachauer Hinterland. Insofern mischten sich lustiges und trauriges Geschehen, Erfolg und Missgeschick. Lautes Gelächter war gerade deshalb vielfach im Saal zu hören. Aber die gute alte Zeit hatte eben auch ihre Tücken und Schwächen. Der Höhepunkt der Veranstaltung war der Vortrag Heinz Riedlbeck, dem Vereinsmusiker der Ampertaler, begleitet von seiner Ziach. Da fehlte es wahrhaftig nicht an lautem Beifall.