„Maria-Theresia 23”: Neue Dauerausstellung in der Monacensia

Im Fokus der neuen Dauerausstellung der Monacensia steht ihre Heimat - das 1898 fertiggestellte Hildebrandhaus in der Maria-Theresia-Straße 23. (Foto: bas)
Im Fokus der neuen Dauerausstellung der Monacensia steht ihre Heimat - das 1898 fertiggestellte Hildebrandhaus in der Maria-Theresia-Straße 23. (Foto: bas)
Im Fokus der neuen Dauerausstellung der Monacensia steht ihre Heimat - das 1898 fertiggestellte Hildebrandhaus in der Maria-Theresia-Straße 23. (Foto: bas)
Im Fokus der neuen Dauerausstellung der Monacensia steht ihre Heimat - das 1898 fertiggestellte Hildebrandhaus in der Maria-Theresia-Straße 23. (Foto: bas)
Im Fokus der neuen Dauerausstellung der Monacensia steht ihre Heimat - das 1898 fertiggestellte Hildebrandhaus in der Maria-Theresia-Straße 23. (Foto: bas)

Die neue Dauerausstellung der Monacensia erzählt die bewegte Geschichte des Hildebrandhauses von der Künstlervilla der Prinzregentenzeit bis zur Villa für Künstlerinnen und Künstler heute. Ein besonderer Fokus richtet sich auf bisher wenig erforschte Ereignisse und Personen, die das Haus und seine unmittelbare Nachbarschaft prägten. Die Eröffnung findet am Sonntag, 27. Oktober, ab 11 Uhr, statt.

„Maria-Theresia 23. Biografie einer Münchner Villa” lautet der Titel der Ausstellung, angelehnt an die Adresse des Anwesens: Maria-Theresia-Straße 23. Der Bildhauer Adolf von Hildebrand ließ die Villa in der Prinzregentenzeit als repräsentatives Atelier- und Wohnhaus errichten, in dem Kunst und Leben eine ideale Einheit bilden. Der Bau begann 1897 und wurde im Folgejahr vollendet. Die technische Ausstattung war die modernste jener Zeit: So verfügte das Haus über Elektrizität in jedem Raum und über einen Telefonanschluss.

Tragische und grausame Geschichten

Im Laufe der Jahre wandelte sich das Hildebrandhaus zu einem Ort, an dem viele Lebensgeschichten eine tragische und grausame Wendung nahmen. Der Nationalsozialismus markiert ein Kapitel, das geprägt ist von Entrechtung und Vernichtung. Verfolgte, Profiteure und Repräsentanten des NS-Regimes lebten in der Villa und ihrer unmittelbaren Nachbarschaft auf engstem Raum zusammen. Prozesse des Verdrängens und Vergessens hinterließen viele Lücken und blinde Flecken, die bis weit in die Nachkriegszeit hineinreichen. Die Ausstellung begibt sich daher auch auf die Suche nach bisher unerzählten Geschichten und Biografien.

„Maria Theresia 23. Biografie einer Münchner Villa” zeigt zahlreiche biografische Dokumente, Fotografien, Akten und Briefe aus verschiedenen Archiven sowie aus Privatbesitz. Viele davon sind zum ersten Mal öffentlich zu sehen. Dazu gehören Dokumente über die Familie des jüdischen Landschaftsmalers Benno Becker, die aus einem privaten Nachlass stammen. Interviews mit Rachel Salamander und Julian Nida-Rümelin ergänzen die Ausstellung um individuelle Perspektiven. Kuratiert wurde die Ausstellung nach der Methode der kuratorischen Feldforschung, die sich auch mit den Leerstellen in Archiv und Forschung beschäftigt.

Treffpunkt, Bühne und Produktionsort

Ein weiterer Themenschwerpunkt der Ausstellung ist der heutigen Monacensia und ihrem Selbstverständnis als Künstler*innen-Villa gewidmet: Die Künstler*innen-Villa soll die literarische Vielfalt der Stadt München widerspiegeln. Die Monacensia sieht sich als Treffpunkt, Produktionsort, Inspirationsquelle und Bühne für etablierte wie angehende Autorinnen und Autoren, Künstlerinnen und Künstler, Kulturschaffende und die freie Szene. Ein Raum der Ausstellung ist speziell diesen kreativen Kooperationen gewidmet - und zeigt die fortlaufende gemeinsame Arbeit am kulturellen Gedächtnis. Die Ausstellung entwickelt sich zudem im Online-Magazin MON_Mag kontinuierlich weiter. Jeder und jede ist eingeladen, Wissen beizutragen.

Die Öffnungszeiten der Monacensia im Hildebrandhaus (Maria-Theresia-Straße 23) sind montags bis mittwochs und freitags von 9.30 bis 17.30 Uhr sowie donnerstags von 12 bis 19 Uhr. Bei Sonderausstellungen ist auch samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

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