Das nasse Wetter hatte den Kartoffeln dieses Jahr schwer zugesetzt. Der Ertrag war so gering, dass sich in manchen Fällen noch nicht einmal die Ernte lohnte die Kartoffeln blieben liegen.
Eine gute Gelegenheit für einen praxisnahen Unterricht, dachten sich Lehrer wie Schüler der Montessorischule Niederseeon und meldeten sich spontan zum freiwilligen Kartoffelnernten
Es begann mit der Aufmerksamkeit der Mutter Victoria Voss als sie vor kurzem an einem Feld von Gut Hermannsdorf vorbeikam und bemerkte, dass dort noch jede Menge Kartoffeln im Feld lagen. Auf Nachfragen erfuhr sie von Betriebsleiter Rudolf Senckenberg, dass das Wetter dem Landwirt einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Die Pflanzen hatten so großen Schaden genommen, dass nur wenige Kartoffeln heranwuchsen und nun noch nicht einmal die Ernte mit den teuren Erntemaschinen lohnte. »Das kann doch nicht sein. Das sind doch wertvolle Lebensmittel«, dachte sich Victoria Voss und organisierte spontan eine Aktion mit der Montessorischule Niederseeon.
»Etwas selbst zu ernten, was man später isst, ist eine wichtige Erfahrung für Kinder um ihnen den Wert von Lebensmittel zu verdeutlichen«, so Schulleiter Cristoph Lang. Er ermöglichte daher sofort allen Schülern, sich freiwillig an der Ernteaktion zu beteiligen.
60 Schüler nahmen das Angebot an und rückten Dienstagfrüh nach Hermannsdorf aus. Einige Stunden später waren alle Kartoffelkisten gefüllt, die Kinder zwar erschöpft, aber stolz. Wie ihre Kartoffeln nun schmecken, werden die Schüler in Kürze wissen, denn dann steht »Kochen mit Kartoffeln« auf dem Stundenplan.