Emmering/Aßling · Straßenfeger 500+
200 Zuschauer bei einem Fußballderby sind für einen kleinen Verein wie den TSV Emmering schon viel vor allem, wenn man bedenkt, dass der Ort nur 1.440 Einwohner hat. Doch dass mehr Fans angelockt werden können, wollen die Kicker jetzt mit ihrer Aktion 500+ zeigen: Zum Heimspiel der A-Klasse gegen den TSV Aßling am Sonntag, 15. April, sind schon alle Vorbereitungen getroffen worden, um mehr als 500 Zuschauer zu verköstigen inklusive einer eigenen Derby-Bockwurst.
Doch nicht nur das: Ein Rahmenprogramm sorgt dafür, dass dieser Sonntag im Pfarrbachstadion in die Annalen der beiden Gemeinden eingehen wird. Die Idee stammt von den Eishockey-Spielern in Rosenheim, die hatten mal die Aktion 5.000+, erklärt Werner Brandl, zweiter Schriftführer und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit im Verein. Im Moment hat er viel zu tun, um die Werbetrommel zu rühren: E-Mails und Rundbriefe verschicken, Plakate aufhängen, die Presse informieren da kommt schon was zusammen. Wieso der ganze Aufwand? Wir wollen einfach zeigen, dass bei uns immer was los ist, erklärt er. Emmering und Aßling liegen nur fünf Kilometer auseinander, jeder kennt quasi jeden, und wir machen auch sonst einiges zusammen.
So war es auch nicht schwer, Mitwirkende aus beiden Dörfern für den gemeinsamen Spaß zu gewinnen: Beim Elfmeterschießen in der Halbzeitpause gegen 15.45 Uhr treten die Bürgermeister Max Maier (Emmering) und Werner Lampl (Aßling) gegeneinander an, die Krämerin aus Emmering, Maria Niggl, schießt gegen Martin Gruber, den Leiter des Supermarktes in Aßling, die beiden katholischen Geistlichen, Pfarrer Jakob Brandl (Emmering) und Pater John (Aßling) werden das Tor anvisieren, und auch spezielle Teams der Pfarrbachä, wie die Emmeringer heißen, und der Büchsenberger (Aßlinger) stehen sich gegenüber, wenn das Runde in das Eckige muss. Als Schiedsrichter fungiert Josef Singer, Bürgermeister von Frauenneuharting, im Tor wechseln sich die ehemaligen Torhüter Richard Heinzl (Emmering) und Wolfgang Beck (Aßling) ab. Moderiert wird das Ganze vom Feldreporter Armin Fischer, der eingefleischten Fans auch als Mitglied der Band Unterbrunner Haderlumpen bekannt sein dürfte.
Start an diesem Tag ist bereits um 13.00 Uhr mit einem Punktspiel der B-Klasse gegen den DJK SV Heufeld I, um 14.45 Uhr stehen sich dann die Jüngsten (G-Jugend) aus Emmering und Aßling bei einem Einlagenspiel gegenüber. Ihnen kommt beim Höhepunkt des Tages eine ganz besondere Rolle zu: Wie bei den Profis dürfen sie um 15.00 Uhr mit den A-Klassisten auf dem Spielfeld einlaufen. Einen Nachschlag gibt es auch noch: Um 16.45 Uhr werden die beiden B-Jugendmannschaften des TSV Emmering und des TSV Grafing ein Freundschaftsspiel absolvieren.
Wenn so viel geboten ist, bin ich sicher, dass wir mehr als 500 Zuschauer bekommen, sagt Brandl. Wilfried Graupe, zweiter Vorsitzender des TSV Aßling, ist ebenfalls zuversichtlich: Es wird zwar schwer, weil an diesem Tag noch andere Ortsvereine spielen, aber es ist zu schaffen. Bis jetzt wurden immerhin schon 143 Karten (Stand: 18. März) verkauft. Für Graupe bedeutet die Aktion aber noch mehr als nur Gaudi: Früher war Fußball die Nummer eins, heute gibt es viele andere Freizeitmöglichkeiten. Uns bleibt einfach der Nachwuchs aus”, so der Vorstand. Er erhofft sich von dem Tag, dass der ein oder andere Jugendliche vielleicht Lust am Kicken bekommt.
Wer sich noch Karten sichern möchte: Sie sind erhältlich bei der Kramerin in Emmering, der Bäckerei Mayr in Aßling, der Metzgerei Otto Bauer und am Bahnhofkiosk Stellwerk Aßling. Hier kosten die Karten 3 Euro, an der Stadionkasse 4 Euro. Übrigens: Am Sonntag, 25. März, ist für die Fußballer im südlichen Landkreis Ebersberg Start für die Rückrunden-Saison. Dann steht die A-Klasse des TSV Emmering dem TSV Vagen gegenüber. Ein Vorbereitungsspiel am vergangenen Sonntag gegen den SV Ostermünchen lässt hoffen: Die Emmeringer holten sich mit 6:0 den Sieg.
Von Sybille Föll
