Trotz veränderter Schülerzahlen sind die Schulsprengel in Berg am Laim in den vergangenen Jahrzehnten gleich geblieben.
Auf der Bürgerversammlung des Viertels in der vergangenen Woche forderten die Teilnehmer nun eine Anpassung der Einzugsgebiete und den Bau einer öffentlichen Grundschule auf dem Grundstück an der Hachinger-Bach-Straße, auf dem ursprünglich eine griechische Schule errichtet werden sollte.
Der lange Weg zur Grundschule an der Grafinger Straße sei den Kindern aus der Maikäfersiedlung nicht länger zuzumuten, klagte die Anwohnerin Walburga Hopf. Wegen des Ganztagsbetriebs müssten die Schüler abends durch den Park nachhause gehen, auch die Überquerung des Mittleren Rings sei gefährlich. Ihr Antrag, das Gebiet dem Sprengel der Grundschule an der Berg-am-Laim-Straße zuzuordnen, wurde von den Versammlungsteilnehmer einstimmig unterstützt.
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Zwar räumte Hopf ein, dass der Bau einer weiteren, öffentlichen Grundschule an der Hachinger-Bach-Straße das Problem vielleicht lösen könnte. Jedoch dürfe man »nicht so lange abwarten«, es bestehe jetzt Handlungsbedarf »und nicht erst in fünf Jahren«. Josef Koch, der Vorsitzende des Bezirksausschusses Berg am Laim (BA 14), teilte die Ansicht der Anwohnerin. Der Schulsprengel sei »in einer anderen Zeit entstanden«, sagte er. Eine Änderung sei dringend nötig. Allerdings sei die Grundschule an der Berg-am-Laim-Straße bereits überlaufen. Ziel sei daher, die Kinder aus der Maikäfersiedlung mittelfristig an eine neue Grundschule in der Hachinger-Bach-Straße zu schicken. Mit dem Bau der griechischen Schule sei nun nicht mehr zu rechnen: »Wir hätten den Griechen ihre Schule gegönnt, aber bis August ist das nicht zu schaffen.«
Der Anwohner Werner Götz beantragte, die Stadt solle das Grundstück an der Hachinger-Bach-Straße vom griechischen Staat zurückkaufen, dort eine eigene Schule errichten und die Öffentlichkeit laufend über den Sachstand des Projekts informieren. Die anwesenden Bürger befürworteten auch diese Anliegen einstimmig.
Der Bau einer regulären Grundschule an dem Standort wäre zudem im Sinne des Referats für Bildung und Sport. Die Fläche sei dafür geeignet, so die Sprecherin Eva-Maria Volland. Außerdem sei aufgrund der geplanten Neubaugebiete am Ostbahnhof mit einem erhöhten Bedarf zu rechnen. Die Neueinteilung der Sprengel sei jedoch davon abhängig, ob ein solches Projekt verwirklicht werden könne: »Bis jetzt sind das noch ungelegte Eier.« Allerdings werde das Referat nun prüfen, ob die Einzugsgebiete auch kurzfristig neu festgelegt werden könnten. Die Wünsche der Eltern und des BAs würden dabei soweit wie möglich berücksichtigt, versicherte Volland. js