Veröffentlicht am 31.05.2012 00:00

Langenpreising · Rehkitze retten


Von red
Gefunden: Dieses Rehkitz wird ganz sicher nicht mehr von einem Mähwerk verletzt oder getötet. Die Jäger haben es rechtzeitig gefunden.  (Foto: sy)
Gefunden: Dieses Rehkitz wird ganz sicher nicht mehr von einem Mähwerk verletzt oder getötet. Die Jäger haben es rechtzeitig gefunden. (Foto: sy)
Gefunden: Dieses Rehkitz wird ganz sicher nicht mehr von einem Mähwerk verletzt oder getötet. Die Jäger haben es rechtzeitig gefunden. (Foto: sy)
Gefunden: Dieses Rehkitz wird ganz sicher nicht mehr von einem Mähwerk verletzt oder getötet. Die Jäger haben es rechtzeitig gefunden. (Foto: sy)
Gefunden: Dieses Rehkitz wird ganz sicher nicht mehr von einem Mähwerk verletzt oder getötet. Die Jäger haben es rechtzeitig gefunden. (Foto: sy)

Mit High-Tech gegen den Rehkitztod: 30.000 Rehkitze sterben jedes Jahr, weil sie von Kreiselmähern der Landwirtschaft grausam verstümmelt werden. Ihr Instinkt wird zur Falle: Bei Gefahr ducken sie sich und rühren sich nicht mehr. Gegen den Fuchs hilft das oft: Der kann einen Meter an ihnen vorbeilaufen, ohne sie zu bemerken.

Die modernen Mähwerke machen den kleinen Tieren den Garaus. Schlimmer noch: Jürgen Vocke, Präsident des Bayerischen Jagdverbandes, wusste sogar, dass Überreste der Tiere im Futter für die Kühe eine erhebliche Gefahr darstellen können. In Langenpreising führte der Landesjagdverband jetzt vor, wie die kleinen Rehe aufgefunden und in Sicherheit gebracht werden können.

Im Internet sind Informationen nachzulesen, wonach das aktive Suchen der Tiere immer aktueller wird, weil die Termine für die Mahd immer kurzfristiger angesetzt werden müssen.

Eine notwendige Koordination zwischen Jägern und Landwirten kann dann nicht mehr stattfinden. Mit Mitteln des Bundeslandwirtschaftsministeriums wurde jetzt ein Verfahren entwickelt, das helfen kann. Das wurde jetzt bei Langenpreising vorgestellt: Ein mit einer Wärmebildkamera ausgestattetes, fliegendes Gerät spürt die kleinen Rehe aus einer Höhe von 30 Metern auf, übermittelt die gps-Daten an eine Zentrale am Boden unmittelbar auf der betroffenen Wiese, von wo aus diese auf ein Handgerät übertragen werden. Damit gehen die Helfer los und finden das kleine Reh.

Dann heißt es aufpassen. Das Kitz darf den Geruch des Menschen nicht annehmen, weil die Ricke ihr Junges sonst verstößt. Entsprechend vorsichtig wird das Kleine aufgenommen und in Sicherheit gebracht.

Die Gefahr, dass die Mutter ihr Kleines dann nicht mehr findet, besteht nach den Erfahrungen der Jäger nicht. Das System ist noch in der Entwicklungsphase. So ist das Wärmebild noch nicht differenziert genug, um verlassene Lagerplätze von tatsächlichen Rehkitzen zu unterscheiden. Entsprechend hoch ist noch der Such-Aufwand. In Langenpreising wurde bei der Demonstration tatsächlich ein Rehkitz gefunden, die grundsätzliche Funktion des Systems nachgewiesen. Die Forschung geht weiter, und der Bayerische Jagdverband hofft, dass sich auch der Bauernverband, in dessen Interesse diese Aktion ja auch sei, sich an den Kosten beteiligt. sy

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