Respekt! Im Rugby gibt es strenge Regeln und einen Ehrenkodex, der den Umgang der Sportler mit anderen Beteiligten bei der Ausübung ihres Sports regelt. Könnte anderen Sportarten auch nicht schaden. Aber es wäre zu einfach, handgreifliche Auseinandersetzungen auf Spielfeld und Tribüne bei anderen Sportarten nur auf mangelnde Disziplin zurückzuführen.
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Vielmehr steckt dahinter doch eine enttäuschte Erwartungshaltung, wenn das eigene Team verliert, oder starke Emotionen, die sich ganz einfach entladen. Das ist keine Entschuldigung, aber eine Erklärung. Und das ist auch beim Rugby nicht anders. Wo es um Ruhm und Ehre und vor allem viel Geld geht, da vertritt der Homo sportivus seine Interessen nicht unbedingt nur mit Worten. Sätze wie Der Bessere möge gewinnen und Dabeisein ist alles gelten heute nur noch dann, wenn es um nichts mehr geht. Die Überflussgesellschaft kriegt nicht genug und will im Sport alles haben. Wenn sie das nicht bekommt, ist die inzwischen gesellschaftsfähige Fanwut die Folge. Natürlich ist es schwer zuzugeben, dass ein anderer besser war. Aber wer das nicht kann, der tritt den Respekt mit Füßen und kann selbst auch keinen mehr erwarten. Wo wirklich der Sport im Mittelpunkt steht, funktioniert das Prinzip. Das beweisen die Münchner Rugbyclubs, die nur um des Sports Willen aufs Feld gehen und damit ein gesellschaftliches Vorbild sind. So seh ich das.