Ein Festbier hat Ramersdorf mit seinem historischen Ortskern für 150 Jahre bei München sicher verdient. Auf der Wiese gegenüber der Führichschule veranstaltet der Bezirksausschuss (BA) 16 Ramersdorf-Perlach vom 17. bis 20. Juli ein buntes Sommerfest mit vielen kulturellen Highlights.
150 Jahre Ramersdorf
150 Jahre Ramersdorf Themenseite zur Feier zur Eingemeindung Ramersdorfs vor 150 Jahren
Der Wirt der Perlacher Forschungsbrauerei sorgt für das Festzelt. Und er braut für das Jubiläum ein eigenes Ramersdorfer Bier.
Um die aufwendige Organisation kümmert sich BA-Mitglied Erwin Bohlig (CSU): »Auf dem Bürgerfest werden zahlreiche Künstler gratis zu hören und sehen sein«, berichtet er.
Es habe länger gedauert, einen geeigneten Festwirt zu finden. Nun ist Bohlig froh, dass er mit der Forschungsbrauerei einen schon in Trudering und anderswo veranstaltungserprobten Partner für das Ramersdorfer Festzelt gefunden hat. Auch der Platz in der historischen Ortsmitte, die im Anschluss an den kürzlich entschiedenen Architekturwettbewerb nun vielleicht bald umgestaltet wird (wir berichteten), ist ideal. Damit alle Ramersdorfer das Fest genießen können, muss im Juli hier niemand Eintritt zahlen. Allerdings, allein das Zelt kostet bereits fast 10.000 Euro. Daher musste der BA in seiner letzten Sitzung vor Weihnachten finanzielle Planungssicherheit für die 150-Jahr-Feier geben. Es ging um die Bewilligung von 20.000 Euro aus dem Budget für den Stadtbezirk, sonst hätte Bohlig, der den Unterausschuss Kultur, Verein und Veranstaltungen leitet und schon zahlreiche Sommerfeste im Theatron organisiert hat, keine Künstler engagieren können. »Die Summe bedeutet ein Drittel des BA-Jahresbudgets«, hält Guido Bucholtz von den Grünen fest. »Da brauchen wir unbedingt Sponsoren und es ist ja zum Glück auch noch sieben Monate Zeit, um welche zu suchen.« Außerdem sei das Kulturreferat in der Pflicht, das Ramersdorf abschiebe und generell schlecht haushalte.
Auch Thomas Kauer (CSU) meinte: »Das Kulturreferat, so mein Eindruck, feiert nur innerhalb des Altstadtrings. Wir erwarten eine deutlich gesteigerte Bezuschussung und hoffen, dass von unseren 20.000 Euro nicht alles abgerufen wird, damit wir auch für andere Aktivitäten im 16. Bezirk noch genug Geld haben.« Dazu wird der BA einen mahnenden Brief an die Stadtoberen aufsetzen. Trotzdem herrschte, abgesehen von vier Gegenstimmen, große Einigkeit, dass das BA-Geld noch vor Weihnachten bewilligt wird. Sonst könne das Bürgerfest nicht wie geplant stattfinden, das wäre der Supergau, an dem wir mit Schuld wären, konstatierte der BA. »150 Jahre Ramersdorf als Münchner Stadtteil muss es uns und auch der Stadt Wert sein.« 20.000 Euro Gesamtkosten bedeuten umgerechnet nur 20 Cent pro Gesamtbewohner Ramersdorfs-Perlach oder 60 Cent pro jeden Ramersdorfer, hat Bohlig kalkuliert. »Wir suchen selbstverständlich Sponsoren und haben schon einen ersten«, sagte die BA-Vorsitzende Marina Achhammer.
Vier Tage Programm für 150 Jahre Ramersdorf
Noch stehen die Top-Interpreten nicht endgültig fest. Aber an vier Abenden wird das Festzelt rocken. »Der Donnerstag beginnt mit einem Knaller«, verspricht Erwin Bohlig. Sonntags ist der Ramersdorfer Jazzfrühschoppen. Der Freitagnachmittag gehört den Schulen und Kindern des Stadtteils. Am Samstag heißt es Bühne frei für die vielen deutschen und ausländischen Vereine. Neben den Höhepunkten auf der Festwiese zwischen Kirchseeoner Straße / Aribonenstraße / Mittlerer Ring gibt es auch ein Rahmenprogramm. Renate Wirthmann vom Arbeitskreis Stadtteilgeschichte Ramersdorf e.V. und die VHS planen Führungen oder eine Ausstellung mit historischen Aufnahmen vom alten Ramersdorf, das mit seiner Kirche schon die Gegend prägte als München und sein Häusermeer noch weit weg waren und die kleine Gemeinde mitten im Wald lag. Das schräg gegenüber dem Festplatz liegende Gewofag-Forum ist als Ausstellungsort vorgesehen. Der Bürger- und Gewerbekreis Ramersdorf e.V. will ebenfalls ein Festprogramm bieten. Bis alles fertig ist und die viertägige 150-Jahr-Feier für Ramersdorf steigen kann, haben Erwin Bohlig und der BA noch viel zu organisieren und vorzubereiten. bus