Mit einer feierlichen Weihe hat Erzpriester Apostolos Malamoussis in der vergangenen Woche den ersten Spatenstich für den Bau der lange geplanten griechischen Schule an der
Hachinger-Bach-Straße in Berg am Laim ausgeführt. Gekommen sind zu der
Veranstaltung rund 100 Gäste, vorwiegend aus der griechisch-orthodoxen Gemeinde.
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Die Stadt München allerdings glaubt nicht mehr daran, dass der griechische Staat das Projekt tatsächlich umsetzen wird und hat weiterhin vor, das Baugrundstück per Gericht zurückzufordern.
Seit einigen Wochen stehen auf dem Gelände neben dem Sportverein FC Phoenix die Bagger, das Areal ist mit einem Bauzaun abgeriegelt. Vor wenigen Tagen herrschte dort für einige Stunden aber reges Treiben. Die griechische Konsulin Sofia Grammata und Wasilia Triarchi-Hermann von der Schulstiftung Palladium hielten Reden, Erzpriester Malamoussis segnete den Ort.
Gebaut werden soll dort eine griechische Schule, in der 750 griechische und deutsche Kinder von der ersten Klasse bis zur Mittleren Reife zu 60 Prozent auf Deutsch und zu 40 Prozent auf Griechisch unterrichtet werden können. In diesem Jahr solle nun endlich der Aushub stattfinden das kündigte Georgios Vlachopoulos an, der als Rechtsanwalt für das Projekt zuständig ist. Die Kosten für den Schulbau in Höhe von 26 Millionen Euro habe der griechische Staat bereits in den Haushalt eingestellt, versichert er. Rund 70 Prozent davon würden von der Regierung von Oberbayern bezuschusst. Die Bauarbeiten sollen 2015 beginnen, die Eröffnung der Schule sei für Herbst 2016 vorgesehen.
Geplant ist das Bauvorhaben nun jedoch schon seit mehr als einem Jahrzehnt, erworben hat der griechische Staat die Fläche bereits 2001. Passiert ist seitdem nichts. Der Kaufvertrag indes enthält einen Passus, nach dem das Grundstücksgeschäft zwischen Griechenland und der Stadt München rückgängig gemacht werden kann, wenn der Bau nicht spätestens im August 2012 begonnen hat. Diese Frist ist längst verstrichen und der Stadtrat hat sich dafür ausgesprochen, das Areal auf der Grundlage dieser Vertragsklausel zurückzukaufen.
»Wir haben vom Stadtrat den Auftrag, den Rückerwerb mit Nachdruck zu verfolgen«, sagt Bernd Plank, Sprecher des Kommunalreferats. Der feierliche erste Spatenstich sei zudem kein Hinweis auf den Beginn der Bauarbeiten. »So eine Aktion ist schnell organisiert«, meint Plank. Selbst, wenn erste Mauern hochgezogen würden, könne man sich nicht darauf verlassen, dass die Schule fertiggestellt werde: »Eine Bauruine wollen wir nicht.« Unter Umständen werde man die Rückabwicklung des Vertrags auch gerichtlich durchsetzen, wenn das Grundstück bebaut sei. Julia Stark