Blühende Rapsfelder und frisch umgepflügte Äcker, dazwischen einzelne Gehöfte, Weiler und kleine Orte wie Tegernau, Lauterbach, Haging und Jakobneuharting:
Die Gemeinde Frauenneuharting ist bayerische Idylle wie aus dem Bilderbuch. Jahrzehntelang hatten Landwirte das Sagen im alten Schulhaus, wo die Gemeindekanzlei untergebracht ist und eine Bildergalerie aller Bürgermeister im Sitzungssaal die wechselvolle Geschichte des Ortes erzählt. Zuletzt war Josef Singer zwölf Jahre lang im Amt gewesen.
Seit vergangenen Mittwoch sitzt nun ein neuer Bürgermeister mit anderer Profession auf dem Chefsessel, der diplomierte Mathematiker Eduard Koch von der Wählergemeinschaft Frauenneuharting.
Gemeinde des
Miteinanders und
Zusammenhalts
Ob er die Interessen der Bauern dennoch vertreten kann? »Es gibt hier keine speziellen Interessengruppen«, sagt er, »es ist ein harmonisches Miteinander. Das ist das Positive an der Gemeinde«. Natürlich sei die Gegend bäuerlich geprägt und das solle auch so
bleiben. Niemand wolle, dass hier alles zugebaut wird. In der Vergangenheit wurde auf moderates Wachstum gesetzt und das sei gut so. Nebenbei sei sein Gegenkandidat bei der Kommunalwahl, Franz Gschwendtner (CSU), auch kein Landwirt, sondern
Versicherungsvertreter. Es hätte also in jedem Fall
einen Berufsgruppenwechsel im Bürgermeisteramt
gegeben.
Dass der gebürtige Westfale, der aus der Nähe von Köln stammt, in der Gemeinde voll integriert ist, zeigt das Wahlergebnis: 58,3 Prozent der Wähler gaben ihm seine Stimme. Bereits mit 18