Nachwuchsringer vom ESV München-Ost holen zwei deutsche Meistertitel
Nach 23 Jahren ohne einen Titel haben die Ringer vom ESV München-Ost jetzt ein Novum in der Vereinsgeschichte geschafft: Zwei Deutsche Meister in einem Jahr hatten die Ostler seit ihrer Gründung 1933 noch nicht hervorgebracht.
Die beiden Jugendlichen David Brand und Mohammad Schwäbisch erkämpften im hessischen Rimbach die Titel Nummer fünf und sechs für den Traditionsverein aus Berg am Laim.
Es ist nicht unbedingt eine Überraschung, dass die beiden Talente ihr erstes großes Ziel schon in jungen Jahren erreichten: Beide konnten sich zuvor bei diversen nationalen und internationalen Turnieren beweisen und Erfahrung sammeln. Dass nun nach den ersten Titelkämpfen in diesem Jahr bereits zwei Siege auf der Haben-Seite stehen, erfüllt nicht nur Headcoach Aaron Sanders mit Stolz. »Die Arbeit, die das Trainerteam in den vergangenen Jahren in die Mannschaft und den Jugendbereich gesteckt hat, kann gar nicht hoch genug gelobt werden«, meint Holger Atzesberger aus der Ringerabteilung des ESV.
David Brand, der im April seinen 13. Geburtstag feiert, steht bereits seit sieben Jahren auf der Matte und profitiert von seiner akribischen und kontinuierlichen Arbeit in der Ringerhalle. Als junger Jahrgang gleich bei seiner ersten Landesmeisterschaft den Titel zu gewinnen, ist umso höher zu bewerten. Seine fünf Kämpfe zum Gewinn der deutschen Meisterschaft in der Gewichtsklasse bis 34 kg absolvierte David absolut souverän, was sich in den 45:3 Wertungspunkten im Turnierverlauf widerspiegelt. Und auch im Finale, wo er Lukas Laible aus Württemberg gegenüberstand, gewann David taktisch abgeklärt nach voller Kampfzeit mit 4:0 Punkten.
Für Mohammad Schwäbisch, der von seinen Kameraden »Mo« genannt wird, war es bereits die zweite deutsche Meisterschaft. Dieses Mal ließ er sich in der Klasse bis 54 kg nicht die Butter vom Brot nehmen und steigerte sich von Kampf zu Kampf. Sein wohl spannendstes Duell war das um den Einzug ins Finale: 15 Sekunden vor dem Ende lag »Mo« noch mit drei Punkten zurück, konnte die Niederlage aber durch beherzte Angriffe abwenden und sicherte sich den Finaleinzug. Dort stand Mohammad, der in zwei Wochen 14 Jahre alt wird, Julian Lejkin vom KSV Witten (Nordrhein-Westfalen) gegenüber. Taktisch überlegen beherrschte der Münchner seinen Kontrahenten und sicherte sich den Titel nach voller Kampfzeit mit 5:2 Wertungspunkten.
Seit Wochen hatten sich die Jungs auf ihren Höhepunkt im Einzelwettbewerb vorbereitet. »Die vielen guten Trainingspartner, die auch maßgeblichen Anteil an dem Erfolg der beiden haben, darf man hierbei nicht vergessen«, sagt Atzesberger. Auch Landestrainer Matthias Fornoff würdigte die starke Leistung der Ringer und die Arbeit beim ESV München-Ost. Bayern stellte bei den deutschen B-Jugend-Meisterschaften im griechisch-römischen und freien Stil insgesamt 30 Teilnehmer, von 20 möglichen Titeln gewann der Landesverband zwei und zweimal triumphierten Ringer aus Berg am Laim.
Vor sechs Jahren hatte sich die Ringerabteilung neu aufgestellt und mit einem Konzept, das speziell für den Jugendbereich ausgerichtet wurde, neue Ziele gesetzt. Im Kinder und Jugendtraining treffen sich die 6- bis 14-Jährigen zwei- bis drei- mal pro Woche in der Halle an der Baumkirchner Straße. Interessierte können Schnuppertrainings zu den üblichen Trainingszeiten absolvieren.
Weitere Informationen zu den ESV-Ringern finden sich online unter der Adresse www.ringeninmuenchen.de
