Der nordöstliche Landkreis München braucht noch mindestens ein neues Gymnasium. Dies ist das nicht überraschende aber eindeutige Ergebnis des Schulbedarfsplans, welches der Landkreis München im vergangenen Jahr in Auftrag gegeben hat.
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Die Gründe dafür liegen auf der Hand: der weiterhin große Zuzug in den Münchner Osten und die Tatsache, dass das Gymnasium mit 60 Prozent aller Schüler die am stärksten besuchte Schulform ist. So stieg die Gesamtanzahl der Schüler an den Gymnasien in den letzten zehn Schuljahren kontinuierlich von 11.288 auf heuer 13.426 an. Auch die Anzahl der Gymnasialklassen stieg von 337 im Schuljahr 2005 / 2006 auf 389 im Schuljahr 2015 / 2016.
Stetig steigende Schülerzahlen
Beim in der vergangenen Woche vorgestellten Schuldbedarfsplan konnten die Gutachter auch die Planzahlen aus der Landeshauptstadt München mit in die Berechnungen einfließen lassen. Ebenso wurden die aktuell laufenden Planungen und mögliche Schülerbewegungen in den Landkreisen Erding und Ebersberg mit berücksichtigt. Das bereits in Planung befindliche Gymnasium Ismaning kann auch mit dem ebenfalls schon genehmigten Gymnasium in Unterföhring mit ausreichend hohen Schülerzahlen rechnen. Im Jahr 2030 werden so voraussichtlich mehr als 750 Schüler das Ismaninger Gymnasium besuchen.
Bereits für das laufende Schuljahr wurden bereits Vorläuferklassen gebildet, die bis zur Fertigstellung des Neubaus 2017/18 in Container untergebracht sind. Für das Gymnasium Unterföhring prognostiziert das Gutachten ein Schülerpotenzial aus dem Landkreis München von rund 600 Jugendlichen. Aus den geplanten großen Neubaugebieten im Stadtbezirk Bogenhausen könnten bis zu 900 weitere Schüler hinzukommen. Auch das Gymnasium in Garching ist mit Gründung dieser beiden neuen Schulen nicht gefährdet. Die Gutachter rechnen in der Universitätsstadt mit rund 900 Schülern im Jahr 2030. Im Zentrum der Untersuchung stand vor allem auch die Situation am Gymnasium Kirchheim. Ohne eine weitere Neugründung im östlichen Landkreis würden 2030 knapp 1.800 Jugendliche die Schule besuchen. Rund 1.600 davon kämen aus dem Landkreis München. Der bis Herbst 2019 anvisierte Neubau des Gymnasiums westlich der Heimstettener Straße mit Platz für insgesamt 1.300 Schüler schafft hier nur wenig Entlastung.
Angesichts dieser Entwicklung ist ein weiteres Gymnasium im Bereich des Zweckverbandes Staatliche weiterführende Schulen im Osten des Landkreises München dringend erforderlich. Dies ist auch eine wiederholt vorgetragene Forderung von Kirchheims Bürgermeister Maximilian Böltl (CSU).
Aschheim oder
doch Feldkirchen?