Im Rahmen des Münchner Faust-Festivals werden in zwei kleinen, liebevoll gestalteten Ausstellungen ausgewählte Werke der Malerin MHD (1910-1994) aus deren rund 200 Werke umfassenden Faustzyklen präsentiert.
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»Faust im Bild« im Multiversum (Milchstraße 4) ist noch am Samstag, 7. April, von 12 bis 18 Uhr und am Sonntag, 8. April, von 11 bis 15 Uhr geöffnet sowie auf Anfrage bei brigitte-mauch@t-online.de »Faust in der Praxis« in der Galerie der Ordinationsräume von Augenarzt Anton Gaissinger (Thierschstraße 47) ist während der üblichen Sprechstunden zugänglich.
Die »Bildgespräche mit Goethes Faust« von Margret Hofheinz-Döring (MHD) füllen zwei große Lücken, die in der aufwändigen Ausstellung in der Kunsthalle nahezu nicht zu finden sind: Bilder aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und Bilder von Frauen. Fast gleichzeitig mit Gustav Gründgens, der nach dem Krieg an das große schriftstellerische Werk erinnerte, beschäftigte sich MHD mit Goethes Faust. Die 1910 in Mainz geborene Künstlerin, die erst in der Nachkriegszeit die Möglichkeit hatte, ihren persönlichen Weg zu finden, gehört zur sogenannten »verlorenen« Generation.
Neuer Anfang,
moderner, eigener Weg
Trotz politischer und privater Hindernisse betrachtete sie sich als Malerin und suchte ab 1953 einen neuen Anfang, einen modernen, eigenen Weg. Als Frau und von ihrem Wohnort Freudenstadt aus, war es für sie sehr schwer, im Kunstbetrieb Fuß zu fassen. MHD wollte durch ihre Arbeit beweisen, dass sie eine große Künstlerin war. 1959 begann sie mit den Arbeiten zu Goethes Faust nur vom Text ausgehend, zunächst möglichst deutlich ausgeführt, in Mischtechnik mit vielen Übermalungen. Dieser ersten Serie mit 25 Szenen folgte eine zweite, lockere, mit kalligraphischen Elementen, die auf den Text hinweisen. Nun schritt sie weiter in der Abstraktion. Eine dritte Reihe mit Aquarell und Tusche deutet die Motive nur noch an.
Das Faust-Thema beschäftigte sie noch lange in Holzschnitten, in farbkräftigen Pastellen zu Faust II, in Ölbildern.