Im wahrsten Sinne eine volle Hütte erwartete das Präsidium der SpVgg Unterhaching bei der Jahreshauptversammlung des Vereins am Donnerstagabend. In einer nachgebauten Almhütte fand nämlich die Versammlung statt, die bis zum letzten Platz gut gefüllt war. Das lag nicht nur daran, dass es kostenfreies Essen und Getränke gab, sondern vielmehr daran, dass die SpVgg einen historischen Schritt geplant und mit großem Erfolg durchgeführt hat.
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Unterhaching · Haching erstmals im Profifußball eine Hinrunde ungeschlagen Artikel vom 13.12.2018
Die Rede ist von der Ausgliederung des Profibereichs ab der U16 in eine GmbH & Co. KGaA. Der Grund für diesen Schritt liegt auf der Hand: Profifußball kostet, wie der alte und neue Präsident Manfred Schwabl erklärte, Geld, viel Geld. Über Sponsoren und Mäzene lasse sich eine Finanzierung des Profisports nicht zuverlässig bewältigen.
Um den dringend notwendigen Aufstieg in die 2. Bundesliga in den nächsten zwei bis drei Jahren stemmen zu können, brauche es eine zuverlässige Finanzierung, die mit der Bedingung der Gemeinnützigkeit eines Vereins, wie die SpVgg Unterhaching einer sei, nicht zu stemmen sei. Gut vorbereitet hatte das Präsidium den Schritt, hatte eine ausführliche Infoveranstaltung im Vorfeld abgehalten, viele Gespräche mit Mitgliedern geführt und alle Unterlagen zur Einsicht zur Verfügung gestellt und sogar eine Probeabstimmung bei der Infoveranstaltung veranstaltet.
Dennoch beschwor nicht nur Präsident Manfred Schwabl die Mitglieder der Ausgliederung ihre Zustimmung zu geben, sondern auch Vize-Präsident Peter Wagstyl und Vize-Präsident Dr. Dirk Monheim. Schwabl betonte, dass sich der Erfolg des Präsidiums nicht nur am Stand in der Tabelle sondern vor allem an der Abstimmung messen lassen müsse. Die fiel dann mit nur einer Enthaltung und keiner Gegenstimme ganz im Sinne des Vorstands aus.
Der Wert der GmbH & Co. KGaA wird auf drei Millionen Euro beziffert, der Wert begründet sich hauptsächlich auf den Marktwert der Profimannschaften. Schwabl betonte ausdrücklich, dass beispielsweise das Erbbaurecht, dass die SpVgg Unterhaching von der Gemeinde Unterhaching für den Bau von Trainingsplätzen für die Jugend zugesprochen bekommen habe, zu 100 Prozent beim Verein verbleibe.
Geführt wird die SpVgg GmbH & Co. KGaA durch eine zu gründende Verwaltungs GmbH, die dann auch die Haftung für die SpVgg GmbH & Co. KgaA übernimmt. Der Verein haftet damit nicht mehr für eventuelle Ausfälle aus dem Profibereich. Sowohl die Verwaltungsgesellschaft als auch die eigentliche GmbH & Co. KGaA bleiben 100-prozentige Tochtergesellschaften des Vereins.
Den Weg frei gemacht zu dieser Ausgliederung hatte die Änderung der Satzung durch die Mitglieder, ohne die eine derartige Ausgliederung gar nicht möglich gewesen wäre. Bei der Suche nach geeigneten Sponsoren werde man nichts überstürzen, ein Mitsprachrecht würde diesen nicht eingeräumt, betonten Schwabl und Wagstyl.
Ob es allerdings für Mitglieder die Möglichkeit von Aktienkäufen geben wird, konnte das Präsidium noch nicht zusagen, auch das prüfe man derzeit. Das Präsidium bekam die Freigabe jetzt Kooperationspartner zu finden, die zwischen 25 und 50 Prozent der Aktien erwerben wollen, Geld, mit das man in die Mannschaften investiert könne. Zu den anwesenden Profispielern meinte Schwabl nach der so positiv ausgefallenen Abstimmung: Jungs, eure Arbeitsplätze sind sicher.
Heike Woschee