Aus der Zeit gefallen

In den nächsten Jahren wird anstelle der Haldenseesiedlung an der Grenze zwischen Ramersdorf und Berg am Laim ein modernes Wohnquartier entstehen. (Foto: bs)
In den nächsten Jahren wird anstelle der Haldenseesiedlung an der Grenze zwischen Ramersdorf und Berg am Laim ein modernes Wohnquartier entstehen. (Foto: bs)
In den nächsten Jahren wird anstelle der Haldenseesiedlung an der Grenze zwischen Ramersdorf und Berg am Laim ein modernes Wohnquartier entstehen. (Foto: bs)
In den nächsten Jahren wird anstelle der Haldenseesiedlung an der Grenze zwischen Ramersdorf und Berg am Laim ein modernes Wohnquartier entstehen. (Foto: bs)
In den nächsten Jahren wird anstelle der Haldenseesiedlung an der Grenze zwischen Ramersdorf und Berg am Laim ein modernes Wohnquartier entstehen. (Foto: bs)

Der Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung des Münchner Stadtrats hat vor kurzem einen weiteren Beitrag für dringend benötigten neuen Wohnraum im Münchner Osten vorangebracht: Für das Planungsgebiet „Haldensee-Siedlung“, das genau an der Bezirksgrenze zwischen Ramersdorf und Berg am Laim liegt, hat das Gremium den Bebauungsplan mit Grünordnung gebilligt.
Die sogenannte Haldensee-Siedlung liegt in einem Dreieck, das Bad-Schachener-Straße, Hechtseestraße und Krumbadstraße bilden. Die Anbindung an den Nahverkehr ist gut, mit Innsbrucker Ring und Michaelibad sind zwei U-Bahn-Stationen in wenigen Minuten zu erreichen. Ihren Namen hat die Siedlung von der Haldenseestraße bekommen, die nach einem See in Tirol benannt ist.
Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GWG hat die zweigeschossigen Mietshäuser in den 1950er Jahren errichtet. Die insgesamt 611 Wohnungen sind nicht barrierefrei und haben kleinste Grundrisse von durchschnittlich nur 39 Quadratmeter Grundfläche. Dazu kommen "minimale Standards bei der Ausstattung", wie die Stadt München angibt, teilweise gebe es keine Bäder und keine Zentralheizung. Aufgrund der mangelhaften Bausubstanz wurde schon in den 1990er Jahren geprüft, ob die Haldensee-Siedlung saniert oder erneuert werden soll. Dabei zeigte sich, dass eine Sanierung wirtschaftlich nicht sinnvoll ist.
Hauptziel von Stadt und GWG ist es, die aus der Zeit gefallene Siedlung in ein modernes Wohnquartier umzustrukturieren. Die alten Mietshäuser sollen dabei schrittweise abgebrochen und durch zeitgemäße Neubauten ersetzt werden. Neben 665 familienfreundlichen Wohneinheiten werden dort auch zwei Kindertageseinrichtungen, Läden sowie soziale Einrichtungen wie Wohngemeinschaften für Senioren oder ein Nachbarschaftstreff entstehen. Außerdem sind vielfältig nutzbare Freiflächen geplant. Statt derzeit etwa 700 soll die Siedlung laut Aufstellungsbeschluss künftig rund 1.800 Einwohner haben. 60 Prozent der neuen Wohnungen entstehen im geförderten Wohnungsbau, den jetzigen Mietern wird Ersatzwohnraum angeboten.

Mehrere öffentliche Infoveranstaltungen und Diskussionen mit den Bürgern haben den Planungsprozess begleitet, ein städtebaulicher und landschaftsplanerischer Wettbewerb fand im Februar 2016 einen Sieger. Als nächster Verfahrensschritt wird nun der Bebauungsplan für die Öffentlichkeit ausgelegt und so interessierten Bürgern die Gelegenheit gegeben, sich über die Planung zu informieren. Die Realisierung des Projekts erfolgt in sieben Bauteilen. Es soll bis 2031 fertiggestellt sein.

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