Das Startprogramm des EHC Klostersee in der Bayernliga-Saison 2019/20 hat es zweifelsohne in sich. Nach der weiten Auswärtsfahrt zum Auftakt am Freitagabend nach Unterfranken zu den Schweinfurt Mighty Dogs (Spielbeginn 20 Uhr) kreuzt zur Heimpremiere der Rot-Weißen am zweiten Spieltag mit den Landsberg Riverkings (Sonntag, 17.30 Uhr) gleich einer der Top-Favoriten im Grafinger Eisstadion auf. Obwohl der Ausfall von Stammkeeper Dominik Gräubig, der insgesamt die ersten drei Pflichtspiele gesperrt zum Zuschauen verurteilt ist, sicher schwer wiegt, gibt sich Trainer Dominik Quinlan im Vorfeld betont kämpferisch: „Wir wollen vor heimischer Kulisse eine starke Leistung abliefert und unsere Chance suchen. Was dann wirklich möglich ist und am Ende dabei herauskommt, muss sich zeigen.“
Neben dem TEV Miesbach und den mächtig aufgerüsteten Passau Black Hawks werden die Lechstädter im insgesamt als ausgeglichen geltenden 14er-Feld nicht umsonst mit ganz nach vorne getippt. Das Riverkings-Team, in der vergangenen Saison Playoff-Halbfinalist, wurde weiter verstärkt, in der Abwehr durch den Tschechen Marek Charvat, der davor in der französischen zweiten Liga verteidigte, und im Angriff gleich zweifach: Adriano Carciola, jüngerer Bruder des Landsberger Coaches Fabio Carciola, stürmte in der letzten Saison noch für die Kassel Huskies in der DEL2.
Die Schlittschuhe eigentlich bereits an den Nagel gehängt hatte der Kanadier (mit dazu deutschem Pass) Andrew McPherson, zuletzt einer der Co-Trainer beim Bremerhavener DEL-Vertreter Fischtown Pinguins. Die „gute Landsberger Luft“ allein dürfte den 40-jährigen ehemaligen Publikumsliebling nicht überzeugt haben, bei einem seiner Ex-Vereine noch einmal aktiv ins Geschehen einzugreifen.
„Wir müssen defensiv extrem dicht stehen, in jedem Block im Kollektiv gut verteidigen und vorne unsere Möglichkeiten nutzen“, weiß Headcoach Quinlan, der nach der Sperre in Schweinfurt aufgrund des Verweises von der Spielerbank im Testmatch in Erding das Kommando vom Co-Trainer Helmut Gleixner wieder übernehmen darf. Die lange Auswärtsfahrt mit der Rückkehr wohl erst in den frühen Morgenstunden des Samstags sieht er nicht als entscheidenden Nachteil an. Man habe trotzdem noch genug Zeit zum Regenerieren. Die Riverkings haben eine relativ kurze Anreise und einen Tag mehr Pause. Erstmals gab es in der Bayernliga nämlich ein Saison-Eröffnungsspiel schon vor dem Spieltagsauftakt. Da hatten die Landsberg Riverkings am Donnerstagabend die Erding Gladiators empfangen. smg