Veröffentlicht am 06.11.2020 08:52

Im Kieferngarten entschleunigen

Blumen und mehr: Im Kieferngarten ist die Aufenthaltsqualität nun deutlich besser. (Foto: VA)
Blumen und mehr: Im Kieferngarten ist die Aufenthaltsqualität nun deutlich besser. (Foto: VA)
Blumen und mehr: Im Kieferngarten ist die Aufenthaltsqualität nun deutlich besser. (Foto: VA)
Blumen und mehr: Im Kieferngarten ist die Aufenthaltsqualität nun deutlich besser. (Foto: VA)
Blumen und mehr: Im Kieferngarten ist die Aufenthaltsqualität nun deutlich besser. (Foto: VA)

Das Seniorenwohnen Kieferngarten mit rund 600 Bewohnern liegt in einer parkähnlichen Grünanlage nahe dem Zentrum. „Igel, Eichhörnchen und wilde Kaninchen kann man hier beobachten“, schwärmt Jennifer Getzreiter, Beauftragte für das betriebliche Gesundheitsmanagement in der Einrichtung. Neben Tieren, Seniorinnen und Senioren leben und wohnen hier auch rund 90 Mitarbeitende. „Unsere Grünanlage soll ein Ort der Begegnung sein – für Bewohnerinnen und Bewohner, Mitarbeitende, Ehrenamtliche und die Nachbarschaft“, sagt Getzreiter, daher entschied man sich Ende letzten Jahres für eine naturnahe Neugestaltung des Außenbereichs.

„Uns ist aufgefallen, dass Pflegekräfte ihre Pausen selten draußen verbringen. Dabei sind Sonne und frische Luft wichtig für die Regeneration“, erklärt Getzreiter. „Um einen Anreiz zu schaffen und die Aufenthaltsqualität zu verbessern, möchten wir ein naturnahes Ambiente schaffen“. Es soll in den Umwelt- und Artenschutz investiert und so die Artenvielfalt erhöht werden. „Wir wünschen uns eine lebendige Anlage, voller Blumen, Tiere, frischem Obst, Gemüse und Kräutern. Hier sollen Menschen sich wohl fühlen, die Natur genießen und entschleunigen können“, sagt die Gesundheitsmanagerin begeistert. Finanziell unterstützt wird das Projekt seit November 2019 vom Bayrischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, der Stadt München, dem Green-City e.V. und der Deutschen Wildtier Stiftung.
Die Umgestaltung der Grün-Oase erfolgt Stück für Stück als Gemeinschaftsprojekt: Seniorinnen und Senioren, Angehörige, Mitarbeitende, Nachbarn und Naturfreunde werkeln zusammen, so die Idee. Die nötige Manpower mit Lust auf naturnahes Gärtnern ist also gefragt: „Daher suchen wir engagierte Naturfreunde, die beim Bauen, Pflanzen und Pflegen helfen – natürlich aber erst sobald der Normalzustand nach der Corona-Krise wiederhergestellt ist“, so Getzreiter. Die Schlüsselblumen sind schon gesät. „Und im Sommer wollen wir die Hochbeete neben unserem Café Kieferngarten aufbauen, sodass Jung und Alt zusammenkommen können“, verdeutlicht Getzreiter den Plan. Dann können die Senioren frische Kräuter, Obst und Gemüse ernten. Alles soll für Rollstuhlfahrer zugänglich sein. Auch ein Demenzgarten soll angelegt werden. Duftende Blumen, wie Pfingstrosen oder Ringelblumen, und Kräuter seien schließlich förderlich für die Erinnerung von dementiell Erkrankten. Auch das gemeinschaftliche Leben in der Außenanlage soll helfen, sozial zu interagieren und damit Bestandteil der Gesellschaft zu sein. Ein Garten der Begegnungen eben.

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