In Markt Schwaben wird zwischen den Zugtrassen nach Erding und Mühldorf umweltfreundlicher Sonnenstrom erzeugt. Die Bürgerenergie im Landkreis Ebersberg eG („BEG“) und das kommunale Energieunternehmen EBERwerk haben bereits im Juni ihre erste gemeinsame Freiflächen-Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. Letzte Woche fand nun bei sonnigem Oktoberwetter eine offizielle Besichtigung des Bürgerkraftwerkes statt.
Auf dem Gleisdreieck östlich der Marktgemeinde werden auf knapp 1,5 Hektar bis zu 1,5 Megawatt Strom gewonnen. Das entspricht in etwa dem Bedarf von rund 500 Haushalten. Pro Jahr soll die Anlage etwa 1,5 bis 1,7 Gigawattstunden Strom liefern. Diese Energiemenge müsste ansonsten in anderen Kraftwerken erzeugt werden. So können Jahr für Jahr ca. 800 Tonnen CO2 eingespart werden. Ermöglicht wurde diese PV-Anlage auch von Landwirt Sebastian Föstl aus dem Schwabener Ortsteil Haus. Seine Familie hat den Grund und Boden für dieses Projekt verpachtet.
Dr. Markus Henle vom EBERwerk, freut sich über den erfolgreichen Abschluss: „Unsere PV-Anlage zeigt, dass die Idee ‚EBERstrom‘ funktioniert. Wenn Verbraucher, Gewerbe und Kommunen lokalen Ökostrom kaufen, entstehen vor Ort neue Solaranlagen. Das ist echter Klimaschutz.“ Auch der Vorstand der BEG, vertreten durch Joachim Hellriegel, zeigt sich erfreut: „Dieses Projekt ist das Produkt einer fruchtbaren Zusammenarbeit der Kommunen und Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Ebersberg. Und hoffentlich das erste einer Reihe von vielen gemeinsamen Bürgerkraftwerken.“
Anders als bei den PV-Anlagen in Forstinning und Anzing, die von privaten Investoren getragen werden, gab es bei der Anlage in Markt Schwaben eine Bürgerbeteiligung, an der sich auch viele Mitglieder der BEG beteiligt haben. Eine entsprechende „Bürgerkraftwerk Eberstrom GmbH” wurde extrig dafür gegründet. Die GmbH hat auch den Betrieb der Anlage übernommen. Damit hatten die Mitglieder der „Bürgerenergie im Landkreis Ebersberg eG” (BEG) die Möglichkeit sich über die Genossenschaft an dem PV-Projekt in Markt Schwaben zu beteiligen. Das EBERwerk ist mit 51 Prozent Anteilen der Mehrheitseigner, die übrigen 49 Prozent gehören der Genossenschaft.
„Wo möglich setzen wir bei der Photovoltaik natürlich immer auf Dachflächen. Ganz ohne Freiflächen werden wir die Energiewende vor Ort aber nicht schaffen“, sagt Henle im Hinblick auf weitere Projekte. So werden derzeit unter anderem weitere Freiflächen-Projekte in Grafing und Ebersberg geplant. Interessenten können sich unverbindlich vormerken lassen unter info@buergerenergie-ebersberg.de oder www.eberwerk.de/beteiligung.