Knapp vier Wochen vor dem Punktspielauftakt in der Eishockey-Bayernliga läuft beim EHC Klostersee noch einiges nicht richtig rund. Vor allem die Zuordnung und „Defensivarbeit im Verbund“ in der eigenen Zone lässt noch zu wünschen übrig, weshalb eine der wichtigsten Feststellungen nach dem letzten Vorbereitungsmatch am Freitagabend war: „Fünf Gegentore sind einfach zu viel, egal gegen welchen Gegner.“
Die Grafinger waren im Aufeinandertreffen von Ex- und amtierenden Meister der Bayernliga – die Rot-Weißen holten den Titel in der Saison 2021/22, die Gäste sind aktueller Champion – den Pinguinen vom EHC Königsbrunn mit 2:5. „Wie man schon in Erding und auch heute wieder gesehen hat, sind wir leistungsmäßig von den Spitzenteams unserer Liga noch ein Stückweit entfernt“, kommentierte Gert Acker vom Klosterseer Trainer-Duo die Vorstellung.
Die nach dem Abgang einiger erfahrener Kräfte mit jungen Talenten aufgefüllte Mannschaft der EHCler muss sich erst noch finden. Und kann Ausfälle wie zuletzt die von gesetzten Kräften wie etwa Nicolai und Philipp Quinlan nicht kompensieren. Der weitere Head-Coach Florian Engel äußerte sich nach dem Königsbrunn-Spiel wie folgt: „Am Einsatz gibt es nichts auszusetzen. Uns fehlt in wichtigen Situationen, die letztlich den Spielausgang maßgeblich beeinflussen, die Ruhe und Geduld. Die zeichnet ein Spitzenteam aus und das hat der Gegner heute aufs Eis gebracht.“ Daran müsse man hart arbeiten und sich orientieren.
Den nächsten Test absolviert die Truppe um Kapitän Raphael Kaefer erneut auf eigenem Eis. Am Freitagabend trifft man in der Wildbräu-Arena auf die Waldkraiburger Löwen (Startbully 20 Uhr). Die Gäste sind in der vergangenen Saison etwas überraschend aus der Bayern- in die Landesliga abgestiegen und setzen alles daran, die sofortige Rückkehr ins Bayerische Oberhaus zu gewährleisten. „Die haben eine starke Truppe zusammengestellt und außerdem sind in der Landesliga durch die fehlende Selbstbeschränkung mehr Importspieler erlaubt“, wies Dominik Quinlan darauf hin, dass man keineswegs einen „Aufbaugegner“ sehen werde. Der sportliche Leiter beim EHC hat mit Waldkraiburg kürzlich eine Kooperation im Rahmen der vom Bayerische Eissportverband (BEV) ins Leben gerufenen Doppel-Lizenz für die Jahrgänge 2000 bis 2006 verabredet, eine beiderseitige „win-win-Situation“: „Das ist vor allem für unsere jungen Talente im erweiterten Bayerliga-Kader eine zusätzliche Chance auf Eiszeit.“ smg