Aus medizinischer Sicht wird immer wieder betont, wie wichtig eine gesunde Ernährung für Kinder ist. So erwähnt zum Beispiel eine Diplom-Therapeutin in der Zeitschrift einer Krankenkasse, dass sich gesunde, vitalstoffreiche Kost sehr positiv auswirkt – bis hin zur Konzentrationsfähigkeit der Kleinen, die ja heutzutage oft zu wünschen übriglässt. Wenn das Essen frisch zubereitet wird, bleiben viele Vitamine und andere gesundheitsfördernde Stoffe besser erhalten als in Fertigkost. Doch leider wird, wohl hauptsächlich aus praktischen Gründen, in Kindergärten und anderen Tageseinrichtungen für die Kleinen noch viel zu oft auf aufgewärmtes Fertigessen zurückgegriffen. Das soll sich nun in allen städtischen Kindertageseinrichtungen ändern, hat die Landeshauptstadt München beschlossen. Was bisher bereits in sämtlichen städtischen Krippen und 'Häusern für Kinder' praktiziert wird, soll – nun auch in den Kindergärten Einzug halten. Und auch die Kinder, die in Mittagsbetreuungen in städtischer Trägerschaft angemeldet sind, werden von der Umstellung profitieren.
Die Zubereitung der Speisen soll vermehrt vor Ort und frisch durch Hauswirtschafts-Teams erfolgen. Bei der Frisch-Mischküche werden vor allem unverarbeitete oder wenig verarbeitete Produkte wie frisches Gemüse, Nudeln oder Reis eingesetzt. In geringerem Maße können auch höher verarbeitete Produkte wie Gemüsebratlinge oder panierte Schnitzel verwendet werden.
Die Einführung des Angebotes soll stufenweise erfolgen. Bereits jetzt wird in 46 städtischen Kinderkrippen die Frisch-Mischküche zu 100 Prozent umgesetzt. In den anderen 368 Einrichtungen soll das Angebot nun nach und nach ausgebaut werden. Ab dem Jahr 2024 wird daher an etwa 134 Einrichtungen möglichst vollständig auf Frisch-Mischküche umgestellt. Ab 2025 wird an den weiteren 234 städtischen Kindertageseinrichtungen mit der Umstellung auf einen größtmöglichen Anteil an frischen Lebensmitteln begonnen. Ende 2025 soll es dann überall die „Frisch-Mischküche” geben.
Die Frisch-Mischküche ermöglicht es den Kindern, die Zubereitung ihres Essens in der Einrichtung täglich 'live' mitzuerleben. So lernen sie eine Vielfalt an gesunden Lebensmitteln kennen. Durch das frisch zubereitete Essensangebot kann außerdem eine gesundheitsförderliche Geschmacksprägung bei den Kleinen erreicht werden. Bürgermeisterin Verena Dietl führt dazu aus: „Essen in Kindertageseinrichtungen ist mehr als nur Sich-satt-essen, mehr als nur die Aufnahme von Nährstoffen. Kindertageseinrichtungen haben daher eine besondere Verantwortung, der sie mit der Frisch-Mischküche gerecht werden. Denn damit wird ein gesundheitsfördernder und nachhaltiger Lebensstil in den so wichtigen ersten Lebensjahren der Kinder verankert.”
Das Referat für Bildung und Sport wird die Küchen der Kindertageseinrichtungen mit allen Einrichtungsgegenständen und -gerätschaften für das Lagern und Kühlen, für die Vor- und Zubereitung und für das Spülen und Entsorgen ausstatten. Über ein neues Stellenbemessungsmodell wird außerdem die Mitarbeiterzahl der hauswirtschaftlichen Teams nach und nach aufgestockt. Auch die Räume der Einrichtungen werden soweit möglich an die Anforderungen der Frisch-Mischküche angepasst.
Stadtschulrat Florian Kraus betont: „Mir ist es wichtig, dass jedes Kind Zugang zu einem leckeren, gesunden, nachhaltigen und frischen Mittagessen hat. Deshalb starten wir einen stadtweiten Umstellungsprozess und führen die Frisch-Mischküche stufenweise für alle städtischen Kindertageseinrichtungen ein. Damit stärken wir auch die Ernährungsbildung als einen wichtigen Teilaspekt im Kita-Alltag der Kinder. Für das Gelingen und die Umsetzung der Frisch-Mischküche müssen viele Beteiligte an einem Strang ziehen. Umso mehr freut es mich, dass der Wunsch nach einer gesünderen und nachhaltigeren Ernährung auch aus den Einrichtungen selbst heraus getragen ist.”