Veröffentlicht am 29.04.2024 17:24

Wer malte wen? Münchner Juden im Portrait entdecken


Von red

Von Mittwoch, 15. Mai, bis zum 2. März 2025 zeigt das Jüdische Museum am St.-Jakobs-Platz 16 eine neue interessante Ausstellung. Auf den Ebenen 1 und 2 des Museumsgebäudes kann man täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr zum Eintrittspreis von 6 Euro (ermäßigt 3 Euro) die Ausstellung mit dem Titel „Bildgeschichten. Münchner Jüdinnen und Juden im Porträt” besuchen. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt. Die Ausstellungsflächen sind barrierefrei zugänglich. Weitere Informationen finden sich auf der Homepage unter der Adresse www.juedisches-museum-muenchen.de/

Viele Portraits überdauerten im Exil

Ein Junge im Matrosenanzug, eine Dame mit Barett und übergroßen Puffärmeln, ein Rabbiner mit aufgeschlagenem Gebetsbuch. Es werden bekannte und vergessene Münchner Gesichter gezeigt und Antworten auf die Fragen gegeben: Wer ließ sich von wem porträtieren? Wie wollte man gesehen werden? Wen wollte man darstellen? Der Atelierbesuch gehörte zum Selbstverständnis des Münchner Bürgertums, zu dem ab Mitte des 19. Jahrhunderts auch Jüdinnen und Juden zählten. Ihre Porträts erzählen von ihrem Beitrag zur Stadtgesellschaft, aber auch vom langen Weg zur Gleichberechtigung und ihrem Ringen um Sichtbarkeit. Die Ausstellung geht den Geschichten von rund 40 Porträts nach und zeigt die Vielfalt jüdischer Identitäten. Ab 1933 änderte sich die Situation jüdischer Künstler und Auftraggeber schlagartig. Münchner, die sich wenige Jahre zuvor noch als gleichberechtigte Mitglieder der Stadtgesellschaft haben porträtieren lassen, wurden systematisch entrechtet und verfolgt. Viele der gezeigten Porträts überdauerten im Exil und waren in München lange vergessen.

Zusatzangebote

In einer Pop-up-Galerie können Besucher jeden Alters mit dem eigenen Porträt experimentieren und selbst Teil der Ausstellung werden. Kinder und Familien können die Ausstellung entlang einer eigenen Textspur entdecken. Es gibt Stationen für Kinder ab 8 Jahren mit Begleitheft.
Samstags und sonntags findet außerdem jeweils um 13.30 ein öffentlicher Rundgang durch die Ausstellung statt.
Auch einen Katalog zur Ausstellung ist erhältlich. Er kostet 22 Euro, umfasst 128 Seiten und trägt denselben Titel wie die Ausstellung.

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