Veröffentlicht am 11.05.2019 11:16

Aus Blau wird Rot


Von Johannes Beetz
Carolin Klinger (Postdoc am Meteorologischen Institut der LMU München) zeigt, wie sich die Durchschnittstemperaturen rund um München verändern. Am Hohen Peißenberg belegen die Messwerte seit 1781 einen klaren Wandel von kühleren „blauen Jahren” (links) zu immer mehr heißeren „roten Jahren” (rechts). (Foto: job)
Carolin Klinger (Postdoc am Meteorologischen Institut der LMU München) zeigt, wie sich die Durchschnittstemperaturen rund um München verändern. Am Hohen Peißenberg belegen die Messwerte seit 1781 einen klaren Wandel von kühleren „blauen Jahren” (links) zu immer mehr heißeren „roten Jahren” (rechts). (Foto: job)
Carolin Klinger (Postdoc am Meteorologischen Institut der LMU München) zeigt, wie sich die Durchschnittstemperaturen rund um München verändern. Am Hohen Peißenberg belegen die Messwerte seit 1781 einen klaren Wandel von kühleren „blauen Jahren” (links) zu immer mehr heißeren „roten Jahren” (rechts). (Foto: job)
Carolin Klinger (Postdoc am Meteorologischen Institut der LMU München) zeigt, wie sich die Durchschnittstemperaturen rund um München verändern. Am Hohen Peißenberg belegen die Messwerte seit 1781 einen klaren Wandel von kühleren „blauen Jahren” (links) zu immer mehr heißeren „roten Jahren” (rechts). (Foto: job)
Carolin Klinger (Postdoc am Meteorologischen Institut der LMU München) zeigt, wie sich die Durchschnittstemperaturen rund um München verändern. Am Hohen Peißenberg belegen die Messwerte seit 1781 einen klaren Wandel von kühleren „blauen Jahren” (links) zu immer mehr heißeren „roten Jahren” (rechts). (Foto: job)

Gäbe es kein Kohlenstoffdioxid (CO2) in unserer Luft, wäre die Erde ein Eisplanet: Minus 18 Grad würden im Schnitt herrschen. Das Treibhausgas sorgt dafür, dass auf der Erde überhaupt Leben möglich ist. Eine winzige Menge davon genügt, um die Atmosphäre auf behagliche Temperaturen zu bringen. Mit der Industrialisierung ist das Gleichgewicht indes ins Kippen geraten. Der Temperaturanstieg ist messbar, die Wetterextreme werden häufiger. Physiker wissen: Diese Klimaveränderung ist menschengemacht. Dass mehr CO2 in der Luft das Klima erwärmt, ist klar. Wie die Prozesse dazu im Detail ablaufen oder wie sehr z.B. Ozeane und Vegetation CO2 aufnehmen und damit zunächst „entschärfen”, ist indes noch lange nicht vollständig verstanden.

Der Hohe Peißenberg ist für die Wissenschaftler besonders wichtig bei ihren Forschungen, denn hier werden seit bald 240 Jahren ununterbrochen Wetterdaten gesammelt. Das Observatorium auf dem Hohen Peißenberg ist heute die älteste Bergwetterstation der Erde mit einer seit Januar 1781 praktisch ununterbrochenen Beobachtungsreihe.

Die Beobachtungen wurden zunächst von den Augustiner Chorherren des nahegelegenen Klosters durchgeführt. Danach setzten die Pfarrer von Hohenpeißenberg die Beobachtungen fort. 1806 wurde die Station von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften übernommen. Heute führt der Deutsche Wetterdienst die Station.

Das Observatorium hat auch deshalb weltweite Bedeutung, da es über eine der längsten Ozonmessreihen höchster Datenqualität verfügt. Außerdem ist es seit 1994 Teil eines weltweiten luftchemischen Beobachtungsnetzes, das Daten zur globalen Klimaänderung erhebt.Diese Messungengewinnen wegen der Erwärmung durch den Treibhauseffekt (Klimawandel) mehr und mehr an Bedeutung. Das Observatorium gehört zu einem weltweiten Netz von 22 sogenannten Globalstationen, die mit einem aufwendigen Messprogramm meteorologische und luftchemische Veränderungen sowie die davon ausgehenden Einflüsse auf Wetter und Klima beobachten.

Im Info-Pavillon am Observatorium Hohenpeißenberg können sich Besucher ganzjährig täglich von 8 bis 17 Uhr informieren. Die Ausstellung erläutert u.a. auch die Auswertungen zum Klimawandel.

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