Ins Frankenland ging die diesjährige Bildungsreise der Neuaubinger Pfarrei St. Markus. Ausgangspunkt für alle Städtebesichtigungen war ein Hotel mitten in der Altstadt von Bamberg. Bamberg liegt an der Regnitz, eingebettet in eine Landschaft mit sieben Hügeln. Deswegen und wegen seiner zahlreichen Klöster und Kirchen und seiner früheren Bedeutung als Residenz eines Fürstbistums nannte man Bamberg „das deutsche Rom“. „Unser Rundgang führte uns zum Kaiserdom mit dem ‚Bamberger Reiter’. Im Dom befindet sich auch das von Tilman Riemenschneider gefertigte Hochgrab von Kaiser Heinrich II. und dessen Gemahlin Kunigunde, ebenso das Grab von Bischof Otto I.“, berichtet Fahrtteilnehmerin Marieta Halter, „herausragend ist ebenso die Neue Residenz mit dem Rosengarten – von dort hat man einen wunderbaren Blick auf das ehemalige Benediktinerkloster Michelsberg, das alte Brückenrathaus sowie die Zeile der alten Fischerhäuser am Flussufer, auch ‚Klein-Venedig’ genannt. Bamberg mit seinen vielen Gässchen, kleinen Läden und Cafes begeistert einfach.“
Ziel des nächsten Tages war das insbesondere durch seine Festspiele bekannte Bayreuth; dann ging es noch von Kulmbach mit der Plassenburg über Pottenstein nach Gößweinstein mit der Basilika zur Heiligsten Dreifaltigkeit, ein Werk Balthasar Neumanns. Viele Ortsnamen dieser Gegend sind Namensgeber von Straßen in Neuaubing wie zum Beispiel Pottenstein, Gößweinstein, Streitberg oder Aufseß. Mittwochs gab es Führungen durch Coburg und in der berühmten Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen bei Staffelstein, ein Wallfahrtsort, an dem man alle 14 Nothelfer gleichzeitig anrufen kann – zudem feierte hier Pater Geßwein mit seinen Neuaubinger Pfarrgemeindemitgliedern und einer Gruppe aus Österreich eine heilige Messe. Danach wurde noch ganz in der Nähe das Kloster Banz besichtigt, das hoch über dem Maintal thront. Die heutige Anlage entstand in der Zeit von 1698–1708 unter dem Baumeister Dientzenhofer.
Ein weiterer interessanter Besuch am nächsten Tag ging zur Benediktinerabtei Münsterschwarzach. „Dort haben wir auch Pater Anselm Grün kennen lernen dürfen“, freut sich Marieta Halter, „bei herrlichem Wetter konnten wir die Schifffahrt auf der Mainschleife genießen. Von Volkach bis zur Schleuse Wipfeld und zurück zogen die Weinberge und Weinorte an uns vorüber. Die Mittagspause genossen wir auf der Vogelsburg. Von dort hat man einen herrlichen Blick ins Land. Nach einem Bummel durch den Weinort Volkach und dem Besuch der Wallfahrtskirche Maria im Weingarten mit der von Riemenschneider geschaffenen Figur ‚Maria im Rosenkranz’, kamen wir endlich zu dem, was man in einer Weingegend unbedingt machen sollte: Zur Weinprobe – einer Weinprobe der ganz anderen Art, nämlich verbunden mit einer Führung durch die Weinberge oberhalb von Eschendorf durch eine begeisternde Winzerin!“.
Freitags wurde ganz ausführlich Würzburg mit seinen vielen Baudenkmälern besucht. Die Rückfahrt ins Hotel nach Bamberg führte vorbei an dem ehemaligen Zisterzienserkloster in Ebrach mit der wunderschön farblich gestalteten Fensterrosette in der Pfarrkirche; das Kloster ist heute eine Justizvollzugsanstalt. Selbst die Rückreise am Samstag wurde für einen weiteren Bildungsbesuch genutzt, und zwar in der Rokoko-Stadt Ansbach. „Die markgräfliche Residenz erhielt ihre jetzige Gestalt im 18. Jahrhundert. Gegenüber liegt der Hofgarten mit Orangerie nach französischem Vorbild und dem Heilkräutergarten. In der St.-Gumbertus-Kirche finden wir die größte Barockorgel Frankens, die Wiegleb-Orgel.
Nicht zu vergessen ist die Person Kaspar Hauser. Seine Herkunft und sein Leben blieben rätselhaft. Er wurde 1833 in den Hofgarten gelockt und ermordet. Auf einem Gedenkstein steht: ‚Hier wurde ein Geheimnisvoller geheimnisvollerweise getötet’, 14.12.1833“, äußert sich Frau Halter beeindruckt: „Nach einer Mittagspause verließen wir Ansbach und somit das schöne Frankenland, jedoch nicht ohne eine letzte Einkehr abseits der Autobahn. Wir hatten herrliche Tage, haben viel gehört und erlebt. Ein großer Dank an Frau Leising für die Vorbereitung und Durchführung der Reise sowie an Pater Geßwein, der es sich nicht nehmen ließ, allmorgendlich nach einem Gebet ein Lied mit uns anzustimmen.“