Gerade eben entschied sich der Bezirksausschuss 21 (BA) mehrheitlich, die Sitzungen weiterhin „in echt“ stattfinden zu lassen und keine Hybrid-Sitzungen zu veranstalten. „Ich freue mich sehr über diese mehrheitliche Entscheidung“, so BA-Vorsitzender Frieder Vogelsgesang. „Das ist ein gutes Zeichen für die Demokratie. Wir sind von und für die Bürger gewählt, das nehmen wir ernst. Die Sitzungen sind eine Möglichkeit für einen Kontakt mit den Bürgern, E-Mail und Telefon eine andere.“
Auch wenn die Pandemie immer noch den Takt bestimme, gehe das Leben weiter. „Im direkten Kontakt diskutiert es sich ganz anders. Diese Möglichkeiten dürfen wir nicht verstreichen lassen“, betonte er. Als Rückblick ins 2021 lobte er die vielen Bürgerschreiben an den BA. „Wir beantworten alles – fast alles. Ausnahmen sind anonyme Briefe und Schreiben, die beleidigend oder aggressiv sind.“
Vogelsgesang sitzt zwar schon seit 2008 im BA, Vorsitzender ist er erst seit Mai 2020. „Es macht immer noch sehr viel Spaß, die Zusammenarbeit im BA ist hervorragend“, lobte er seine Kollegen. „An manchen Dingen beißen wir uns zwar die Zähne aus, aber das gehört zur Lokalpolitik.“
Eins davon war die Ambientebeleuchtung fürs Pasinger Zentrum. „Ich hatte die Beleuchtung schon für November 2021 angekündigt, hatte aber den Denkmalschutz nicht auf dem Schirm gehabt. Jetzt können wir sie also im November 2022 einschalten.“ Ebenfalls in 2022 wird die Radbrücke über die Offenbachstraße fertig, die nördlich der Gleise einen wichtigen Teil für die Radmagistrale zur Innenstadt darstellt.
„Die Arbeiten an den Brückenköpfen sind schon im Gang. Die Autofahrer werden es am Stau vor der Nusselstraße spüren“, so Vogelsgesang. „Natürlich sind diese Maßnahmen immer mit Einschränkungen verbunden. Dafür bitten wir um Verständnis.“
Etwas weiter südlich können sich die Pasinger auf ihr neues Kulturzentrum in ungefähr drei bis vier Jahren freuen. „Noch vor der Sommerpause gab es das endgültige Okay vom Oberbürgermeister, nachdem wir vom BA sehr oft nachgehakt haben. Manche meinen vielleicht die Baulücke ist zu klein. Aber ich kann versichern, dass uns das Kulturbürgerhaus viel Raum bieten wird – und den so wichtigen Bürgersaal für rund 300 Leute.“
Einige langwierige Diskussionen aus den vergangenen Monaten und Jahren werden auch in 2022 fortgesetzt. „Die Planungen fürs Erdbeerfeld in Menzing gehören dazu. Und auch die Gespräche für eine Optimierung im Pasinger Zentrum laufen weiter“, erklärte er. „Ich bin sehr froh um den Workshop, der mit BA und Stadtverwaltung regelmäßig abgehalten wird. Zu den Ergebnissen der Gespräche zählt zum Beispiel, dass nun doch ein ausreichend breiter Mittelstreifen in der Kaflerstraße kommt.“
Auch über ein Parklizenzgebiet oder über die Taxisituation wird dort gesprochen. „Wir wollen viel erreichen fürs Pasinger Zentrum. Unser Zentrum hat Potenzial, da sind wir noch lange nicht am Ende aller Möglichkeiten.“
Über die U-Bahn lasse sich hingegen derzeit nicht sehr viel sagen, als dass die Dinge am Laufen seien. „Das dauert noch.“ Ebenfalls langwieriger Natur seien die Pläne für Pasing-Nord. „Immerhin gibt es jetzt einen neuen Bauantrag für die Spitze der Gottfried-Keller-Straße mit Studentenwohnungen und Radabstellanlage. Das haben wir bereits im Januar auf dem Tisch.“
Neben den Vorhaben solle auch das Feiern nicht zu kurz kommen. „Das haben wir wegen Corona nur leider nicht in der Hand. Ich drücke dem Burschenverein Obermenzing fest die Daumen, dass der seine 100-Jahr-Feier im Sommer abhalten kann. Das Fest soll um einiges größer werden als die 1200-Jahr-Feier. Ich weiß, welch gigantische Arbeit in derartigen Vorbereitungen steckt. Feste sind wichtig! Ich wünsche uns allen, dass wir in 2022 genug Möglichkeiten für Feste und Feiern haben werden.“