Die dunkle Jahreszeit ruft oft auch dunkle Gestalten in die Wohnviertel. Damit es nicht zu Wohnungseinbrüchen und Diebstählen kommt, veranstaltete die Polizeiinspektion 45 (PI) einen großangelegten Präventionsnachmittag. In insgesamt vier Wohnvierteln im Stadtbezirk 21 zeigte sie Präsenz, boten das Gespräch an und gaben Ratschläge zur Selbsthilfe. „Pasing-Obermenzing ist ein großer Stadtbezirk mit einer guten Anbindung zur Autobahn“, erklärte Franz Pusch von der PI. „Die Täter finden hier kleinteilige Bebauung vor und können im Bedarfsfall schnell über die Ausfallstraßen und die Autobahn flüchten.“
In Corona-Zeiten gab es äußerst wenig Einbrüche, „wie auch, wenn alle zu Hause waren. Und auch in 2022 erlebten wir wenige Vorfälle. Doch das muss nicht so bleiben. Wir wollen deshalb die Bürger sensibilisieren“, so Pusch weiter und ergänzte: „Brennpunkte haben wir aber noch nicht.“ Mit rund 30 Polizeiazubis, den Kontaktbeamten der PI und einer Verstärkung aus der Münchner Reiterstaffel war das Präventionsteam im Einsatz.
Die Tipps: wachsam sein in der Nachbarschaft, Wohnungsschlüssel nicht vor der Haustür verstecken, Türen und Fenster wirklich schließen, sich nicht einschüchtern lassen, die 110 anrufen. „Wenn die Leute wüssten, wie schnell ein gekipptes Fenster zu öffnen ist. Das dauert keine drei Sekunden“, so Pusch. „Und genauso schnell ist das Fenster wieder geschlossen. Das merkt man erstmal überhaupt nicht.“
Auch bei längerer Abwesenheit kann man vorsorgen. In der Mitteilung der Polizei heißt es, dass alle „Hinweise, die dem Einbrecher verraten, dass ihre Wohnung zurzeit nicht bewohnt wird, unbedingt zu vermeiden sind (zum Beispiel geschlossene Jalousien zu jeder Tages- und Nachtzeit oder nicht geleerte Briefkästen)!“
Doch nicht nur Vorsorge zu Einbrüchen kamen zur Sprache, sondern auch Schockanrufe, die Gefahr durch falsche Polizeibeamte und Trickdiebstähle. Martin Riederer, Neuaubinger Kontaktbeamte, war am Infostand vorm EDEKA am Marienplatz. „Die Leute kommen auf uns zu und erzählen, was ihnen schon passiert ist“, sagte Riederer. „Und sie sind dankbar für alle Hinweise.“
Immer kenne jemand irgendwen, der betroffen sei. „Wir denken, dass die Dunkelziffer viel höher als unsere Zahlen ist. Zum Glück passiert dennoch nicht sehr oft etwas. Denn im Ernstfall ist der Schaden immens hoch.“ Egal, ob merkwürdige Vorkommnisse in der Dämmerung, auf Parkplätzen, an der Wohnungstür, suspekte Anrufe oder andere unklare Situationen: die Polizei rät allen Betroffenen, nicht lange zögern, sondern die Polizei unter 110 rufen.