Die Idee, die Trambahn 17 durch die Verdistraße zu führen, ist nicht neu. Schon 2010 empfahlen die SPD- und Grünen-Fraktionen im Bezirksausschuss 21 (BA) die Weiterführung der Tram 17 als „Schlössertram“ vom Botanischen Garten bis zum Autobahnkreisel, der damals auch mit einem P&R-Platz bestückt werden sollte. Damals kritisierten die CSU- und FDP-Fraktionen im BA diesen Plan als „den falschen Weg, der nur Chaos und keine Entlastung bringt“, so der damalige Fraktionssprecher der CSU, Frieder Vogelsgesang.
Zehn Jahre später stritten sich die Politiker erneut über die Tram-17-Verlängerung, diesmal nicht als Entlastung der Verdistraße, sondern vielmehr als Anbindung des Freihamer Großneubaugebiets. Den prominentesten Gegenwind bekam damals die Trassenverlängerung durch MdB Stephan Pilsinger und MdL Josef Schmid. „Was sich im ersten Moment gut anhört, ist jedoch eine Kannibalisierung der U5 nach Freiham. Klar ist aber, dass die U-Bahn für den Zuzug von 25.000 Personen nach Freiham dringend benötigt wird, um einen Verkehrskollaps zu verhindern“, erklärte damals der Obermenzinger CSU-Bundestagsabgeordnete Stephan Pilsinger.
Nun brachten die Stadtplaner die Tram 17 erneut ins Gespräch. Sie möchten laut Planungskonzept die Tram 17 als Anbindung fürs Neubaugebiet am Dreilingsweg nutzen und dafür schon eine rund sieben Meter breite Trasse im Neubaugebiet freihalten, um die Tram 17 auch nachträglich in Richtung Westen führen zu können.
Denn die Bahn könnte vom Botanischen Garten kommend durch die Verdi- und weiter durch die Bergsonstraße zunächst bis S-Bahnhof Langwied fahren. Für die Verlängerung nach Freiham käme die Weiterführung durch die Aubinger Altostraße in Frage. Mit ihrem Dringlichkeitsantrag brachten nun die CSU- und die Grünen-Fraktion im BA 21 ihre Ablehnung der Pläne zum Ausdruck und forderten die Stadt auf, auf die Weiterführung der Tram zu verzichten. Die Tram sei nicht als geeignetes Verkehrsmittel zur Erschließung der Wohngebiete des Stadtviertels entlang der Bergsonstraße bis nach Aubing angesehen. Zudem sei im Planungswettbewerb keine Straßenbahn vorgesehen gewesen.
Die SPD-Fraktion ging mit diesem Antrag nicht mit. SPD-Fraktionsvorsitzende Constanze Söllner-Schaar begründete die Antragsablehnung durch die SPD: „Die Straßenbahn garantiert eine ressourcenschonende Mobilität. Sie ist in der Regel barrierefrei“, und habe das Doppelte bis Dreifache der Kapazität einer Buslinie.
„Die Trambahnverlängerung hätte eins der stadtweit höchsten Umsteigepotentiale vom IV auf den ÖPNV, da sie die fehlende Nord-Süd-Verbindung insbesondere in Aubing und Freiham schließt“, erklärte sie weiter. Die Tram wäre „ein echter Beitrag zu einer Verkehrswende“. Mehrheitlich nahm der BA 21 den Dringlichkeitsantrag der CSU und Grünen an.