Eine Ampel über die Pippinger Straße ja / nein und vor allem wohin – mit dieser Frage beschäftigen sich Bezirksausschuss 21 (BA), Musikforum Blutenburg und Anwohner seit 30 Jahren. „So lange ist es her, dass sich Eltern für eine Ampel am Betzenweg stark machen“, erzählte Christa Stock. Sie ist Mitbegründerin und Vorsitzende des Musikforums Blutenburg und sitzt für die FDP im BA. „Unterschriftenaktionen, Bürgerversammlungen und noch mehr liefen schon. Aber die Stadt bleibt wenig zugänglich. Man kann dies alles schon als Obermenzinger Schildbürgerstreich bezeichnen.“
Vor allem auch deswegen, weil die Stadt Mitte März eine Bedarfsampel an der Ecke Pippinger Straße / Breiter Weg installieren wollte. Das Baureferat musste allerdings unverrichteter Dinge abziehen. „Die Ampel hat einfach nicht hingepasst. Die Landwirtschaftsfahrzeuge und das Müllauto, die da eben kamen, konnten nicht um die Kurve fahren. Dafür war kein Platz“, berichtete Stock vorm BA.
Anwohnerin Gabriele Laschinger verlas im Namen der 30 anwesenden Bürger vorm BA eine Erklärung. „Der Breite Weg ist ein Standort, den wir alle nicht favorisieren. Das möchten wir noch einmal klar sagen“, sagte sie. Dagegen eigne sich Betzenweg, zumal hier schon ein Lichtmast steht, den man verwenden könnte. „Der Grund am Breiten Weg ist privat. Die Kurve ist zu eng und die Linde ist im Weg. Die Ampel hat dort also keinen Platz.“ Den Anwohnern sei bereits von der Stadt beschieden wurden, dass am Betzenweg kein Platz sei und die Anwohner nicht einverstanden seien. „Das stimmt nicht, keiner der 80 Anwohner wurde angesprochen. Wir haben dort gefragt.“
Es kämen viele Jahre Willkür zusammen, Alternativen von Anwohnern würden nicht gehört. „Hier wird nicht demokratisch gehandelt“, so Laschinger vorm BA. „Was muss noch passieren, dass die Stadt begreift, dass deren Standort weder gewünscht ist noch funktioniert?“
„Wir haben eine klare Beschlusslage aus dem April 2022“, so Maria Osterhuber-Völkl aus dem Bezirksausschuss. „Mehrheitlich hatten wir beschlossen, dass wir den Betzenweg favorisieren. Und wenn dies nicht geht, fordern wir eine Sprunginsel oder eine andere Querungshilfe am Betzenweg für die rund 800 Schüler des Musikforums.“ Die Ampel am Breiten Weg sei nur unter der Bedingung zu errichten, dass kein Privatgrund angetastet werde, keine Bäume beschädigt würden und sämtliche Fahrzeuge um die Kurven kämen, betonte sie weiter.
BA-Vorsitzender Frieder Vogelsgesang bezog sich auf ein Schreiben des Burschenvereins Obermenzing, dass ebenfalls Bedenken anmeldete, im Falle einer Ampel am Breiten Weg den Maibaum nicht abtransportieren zu können, und fasste die Stimmungen und Meinungen zusammen. „Wir schicken unsere Beschlusslage zusammen mit dem Schreiben des Burschenvereins sowie der Erklärung der Anwohner nochmal an die Stadt.“ Einstimmig stand der BA hinter diesem Vorgehen.