Die Planungen für das Neubaugebiet am Dreilingsweg nördlich von der Bergsonstraße und der Jaspersallee und beidseitig vom Dreilingsweg und der Mooswiesenstraße umfassen ein Areal von rund 16 Hektar. Hier sollen in möglicherweise fünf bis sechs Jahren über 900 Wohnungen, ein sechszügiges Gymnasium, Kindereinrichtungen, Einzelhandel und ein Wohnheim für Wohnungslose und Geflüchtete entstehen. Als Versorgung mit dem öffentlichen Nahverkehr sind Buslinie zum S-Bahnhalt Langwied und vielleicht eine Tram vorgesehen. Die Planungen hierfür laufen bereits seit 2021. Damals setzte der Stadtrat die Eckdaten für das Baugebiet fest.
„Sie werden zu einem ganz, ganz frühe Zeitpunkt eingebunden. Ausnahmslos alle Ihre Bemerkungen fließen in den Planungsprozess ein“, erklärte Ursula Ammermann zur Erörterungsveranstaltung in der Obermenzinger Grandlschule. Die Bürgerbeteiligung werde über den gesamten Planungsprozess gehen. Jetzt sei es notwendig, alle Einwände und Anmerkungen zum Planungsvorhaben bis zum 5. Dezember im Planungsreferat kundzutun. „Das geht heute, denn wir dokumentieren Ihre Wortmeldungen“, so Ammermann. „Sie können uns per Email schreiben. Oder Sie kommen im Planungsreferat vorbei.“
„Unser Ziel ist es, drei Wohngebiete zu je 300 Wohneinheiten zu bauen“, erklärte Bernd Willer vom Planungsreferat. Hinzu komme das Sondergebiet Süd mit extra Nahversorgung, einem sechszügigen Gymnasium, Sportflächen, später einem Heim für Wohnungslose und für Asylanten. Auch die Höhe stünde schon fest. „Wir wollen am Rand Viergeschosser bauen, in der Mitte eher Sechsgeschosser. Unser Auftrag ist es, für so viele Wohnungen wie möglich zu sorgen. Das hat der Stadtrat beschlossen.“
Wie genau der Plan aussehen werde, entscheide sich noch. „Wir stellen Ihnen heute eine Momentaufnahme vor. Die Gesamtabwägung kommt erst, wenn wirklich alle Beteiligten gehört worden sind. Dann suchen wir den bestmöglichen Kompromiss“, sagte er und kommentierte die Verkehrsplanungen: „Den Verkehr wollen wir soweit wie möglich raushalten. Einen Bus zur S-Bahn wird’s geben und möglicherweise eine Tram, die Fläche dafür wollen wir freihalten.“
Die anwesenden rund 100 Bürger diskutierten über eine Stunde mit den Stadtvertretern. Das Hauptanliegen der Anwohner betraf die Bebauungsdichte und die daraus resultierenden Schwierigkeiten. „Was passiert mit unserer Frischluft?“, wollte eine Bürgerin wissen. „Wie sind die Durchwegungen geplant? Werden unsere Trampelpfade durch die Reihenhaussiedlung genutzt?“, meinte eine andere, und „wird die Langwieder Haide als Naturschutzgebiet erhalten?“
Eine Bürgerin erklärte die Pläne zur Schönfärberei, denn weder die Schulkapazitäten noch die Verkehrsanbindungen würden so aussehen, als wenn sie ausreichende wären. „Ich fahre jeden Tag nach Freiham zur Arbeit. Und ich kann nur hoffen, dass Sie bitte die Freiham-Katstrophe nicht wiederholen“, so eine weitere Bürgerin mit Blick auf die zu enge und zu hohe Bebauung in Freiham. Die Bürgerinitiative Alte Allee/Bergsonstraße forderte ein Verkehrsgutachten, um die Verkehrsströmen aus den angrenzenden Gebieten rauszuhalten, sowie ein Grundwassergutachten.
Frieder Vogelsgesang, Vorsitzender des Bezirksausschusses (BA) 21 in Pasing-Obermenzing, verwies auf die Beschlusslage im BA, keine Trasse für die Tramweiterführung aus der Verdistraße durch die Bergsonstraße freizuhalten. „Das halten wir nicht für das adäquate Verkehrsmittel.“
Sebastian Kriesel, Vorsitzender des BA 22 in Aubing, erklärte am Ende der Veranstaltung: „Wir sind in einem frühen Stadium eingestiegen. Noch steht nicht viel fest. Nehmen Sie das Angebot zur Mitsprache unbedingt an, sprechen Sie vor, schreiben Sie ans Planungsreferat. Ich denke, dass wir uns in diesem Rahmen noch öfters sehen.“ Das Projekt selbst sah er als „umstrittenes Planungsvorhaben“ an. „Unbestritten ist sicherlich die Notwendigkeit von Wohnungen und Gymnasium. Die Umsetzung und die Massivität lassen aber viele Fragen offen. Es gibt hier im weiteren Planungsprozess noch einiges zu klären.“