Veröffentlicht am 02.02.2022 00:00

Frauen treffen sich


Von Patrizia Steipe [pst] (patrizia.steipe@online.de, pst)
Beim gemeinsamen Essen und Trinken wird über gemeinsame Erfahrungen und unterschiedliche Lebensweisen gesprochen. (Foto: pst)
Beim gemeinsamen Essen und Trinken wird über gemeinsame Erfahrungen und unterschiedliche Lebensweisen gesprochen. (Foto: pst)
Beim gemeinsamen Essen und Trinken wird über gemeinsame Erfahrungen und unterschiedliche Lebensweisen gesprochen. (Foto: pst)
Beim gemeinsamen Essen und Trinken wird über gemeinsame Erfahrungen und unterschiedliche Lebensweisen gesprochen. (Foto: pst)
Beim gemeinsamen Essen und Trinken wird über gemeinsame Erfahrungen und unterschiedliche Lebensweisen gesprochen. (Foto: pst)

Sie sprechen über Kinder, tauschen Rezepte aus, informieren sich über die Coronaregeln oder das Leben in Deutschland – einmal in der Woche gibt es im Herrschinger interkulturellen Café Blabla in der Bahnhofstraße 23 den „Interkulturellen Frauentreff“. Von neun bis etwa 13 Uhr treffen sich Frauen aus verschiedenen Ländern, mit und ohne Fluchthintergrund, in einer offenen Gruppe zum Frühstücken und für Gespräche. Betrieben wird das Café von Ehrenamtlichen. „Das ist kein reiner Kaffeeklatsch“, versichert Helferin Silvana Prosperi. Bei diesem niederschwelligen Angebot bekommen die Frauen auch Tipps für Bewerbungen und den Lebenslauf. Im vergangenen Jahr wurden sogar ein Fahrradfahr- und ein Schwimmkurs für Frauen angeboten.
Vor kurzem hatten sich Frauen aus Deutschland, dem Irak, Iran und aus Afghanistan im Frauentreff eingefunden. Jede hatte etwas für ein Buffet mitgebracht, denn eine Helferin feierte Abschied. So wurden neben Butterbrezen auch selbstgemachter Kichererbsenaufstrich „Hummus“, Auberginenmus und andere Spezialitäten verzehrt und dazu Tee getrunken. Gemeinsam wurde das Jahresprogramm besprochen. „Zum Beispiel eine Schifffahrt oder ein Museumsbesuch“, zählt Prosperi die Wünsche auf. Das Projekt „Lebenswirklichkeit in Bayern“ wird von der Regierung finanziell gefördert. Es richtet sich besonders an Frauen, die als Flüchtling anerkannt sind oder Bleiberecht haben, andere Frauen und Einheimische sind willkommen. Auch kleine Kinder dürfen mitgebracht werden.

Perfekt zum Deutschsprechen üben

Immer wieder gibt es Alltagsprobleme zu besprechen. Eine Frau ist an einen abgelegenen Wohnort ohne Busanbindung gezogen. Jetzt gilt es zu überlegen, wie das Kind in den Kindergarten kommen könnte. Der Frauentreff ist aber auch ein perfekter Ort, um das Deutschsprechen zu üben. Vor allem die ausländischen Frauen, die regelmäßig kommen, profitieren von der Möglichkeit ihre Deutschkenntnisse durch das aktive Sprechen zu verbessern. In der Familie gibt es diese Möglichkeit oft nicht.
Neben dem Frauentreff hat das Café Blabla für alle mittwochs von 17 bis 19 Uhr und sonntags von 15 bis 17 Uhr geöffnet. „Hier wird geredet, gelernt, gespielt und gelacht“, heißt es in der Ankündigung. Und: „Heißer Tee ist immer da und ein offenes Ohr“.
Träger des Cafés Blabla ist der 2016 gegründete gemeinnützige Verein „wir schaffen das“. Die Idee war einen Treffpunkt für Geflüchtete und Einheimische zu schaffen. Mittlerweile ist das Café bereits das vierte Mal umgezogen. Erst wurde es provisorisch in der Herrschinger Insel eingerichtet. Dann zog es in das Breitwand-Kino ein. Es fanden dort Feste statt, bei denen Konzerte von professionellen Musikgruppen regelmäßig in Publikums-Sessions mündeten. Nachdem das Café vorübergehend Unterschlupf im Vereinsheim des BRK am Ammersee Seeufer gefunden hatte, konnte 2019 das kleine Häuschen an der Bahnhofstraße 23 angemietet werden.

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