Der Krieg in der Ukraine tobt weiter und immer mehr Geflüchtete kommen in München an, darunter zahlreiche Menschen mit Tieren. „Wir haben absolutes Verständnis dafür, dass Flüchtende ihre Haustiere nicht einfach im Kriegsgebiet zurücklassen konnten”, sagt Kristina Berchtold, Sprecherin des Tierschutzvereins München. Für diejenigen sei es jedoch schwerer, eine Notunterkunft zu finden. „Glücklicherweise gibt es mittlerweile einige Notunterkünfte, die auch Tiere aufnehmen, damit die traumatisierten Tierbesitzer nicht auch noch von ihren Schützlingen getrennt werden müssen.”
Doch die großen Notaufnahme-Zentren seien nur eine kurzfristige Lösung: „In den riesigen Hallen reihen sich viele hundert Feldbetten aneinander. Die Geflüchteten sollen und können hier nur wenige Tage verbringen, bis sie eine längerfristige Unterkunft gefunden haben. Unser Helfer-Team ist täglich in den Notunterkünften in München, bringt Futter und Sachspenden und betreut und berät die Tierhalter. Zudem behandeln unsere Tierärztinnen im Rahmen unserer Möglichkeiten kranke und verletzte Tiere”, fasst Berchtold zusammen.
Der Tierschutzverein möchte geflüchteten Tierbesitzern in Bayern helfen, eine Unterkunft zu finden: „Wir wollen bei der Vermittlung helfen und den Kontakt zwischen Unterkunftsanbietern und Geflüchteten mit Haustieren herstellen. Eine weitere Betreuung oder Hilfe danach können wir aber leider nicht leisten”, erklärt Kristina Berchtold die Intention des Tierschutzvereins. „Wir suchen keine Pflegestelle nur für Tiere, denn es ist uns ein wichtiges Anliegen, für die ukrainischen Tierhalterinnen und Tierhalter eine Lösung zu finden, wie sie ihre Vierbeiner bei sich behalten können.”
Wer den Platz bei sich zuhause hat und helfen möchte, kann sich an Tierschutzinspektorin Lydia Schübel per Mail an l.schuebel@tierschutzverein-muenchen.de wenden. Es wird darum gebeten, in der Mail kurz zusammenzufassen, wie viele Menschen mit Tieren und welcher Tierart und Tiergröße beherbergt werden können. Auch sollte in der Mail stehen, welche Art der Unterkunft geboten wird, wo sich diese befindet und für wie lange die Möglichkeit der Unterbringung besteht. „Wir bitten um Verständnis, dass wir uns erst zurückmelden, wenn wir auf das Angebot eine passende Person mit Haustier gefunden haben. Das kann etwas Bearbeitungszeit in Anspruch nehmen”, gibt die Tierschützerin zu bedenken.