Kreuz für's Kreuzlinger Feld


Von Patrizia Steipe [pst] (patrizia.steipe@online.de, pst)
„JA” oder „Nein” das ist beim Bürgerentscheid am 24. April gefragt. (Foto: pst)
„JA” oder „Nein” das ist beim Bürgerentscheid am 24. April gefragt. (Foto: pst)
„JA” oder „Nein” das ist beim Bürgerentscheid am 24. April gefragt. (Foto: pst)
„JA” oder „Nein” das ist beim Bürgerentscheid am 24. April gefragt. (Foto: pst)
„JA” oder „Nein” das ist beim Bürgerentscheid am 24. April gefragt. (Foto: pst)

Am Sonntag, 24. April, entscheiden die Germeringer über den Bürgerentscheid zum Kreuzlinger Feld. An die Wahlurne müssen sie dazu nicht. Wegen der Pandemie haben alle Stimmberechtigten ihre Briefwahlunterlagen automatisch zugeschickt bekommen, können diese per Post schicken oder direkt im Wahllokal abgeben. Die Haltungen zu dem Projekt sind bei Germeringer Parteien, Bürgerinitiativen und Planern kontrovers. Einig sind alle, dass mit dem Entscheid Weichen für die Zukunft des Feldes gestellt werden, die Auswirkungen auf die gesamte Stadt haben werden. Es geht um die Dichte der Wohnbebauung, aber auch um Mieten, es geht um neue Kita- und Grundschulplätze, um Umweltschutz und nachhaltige Mobilität, aber auch um Bürgerbeteiligung.
Bei der Abstimmung gilt es genau aufzupassen, ob die eigene Haltung eher mit einem „Nein“ oder mit einem „Ja“ repräsentiert wird. Es geht jedoch nicht darum, ob, sondern wie das Kreuzlinger Feld bebaut werden soll.
Die CSU Germering, die sich seit Jahren für das Projekt stark macht, wirbt für ein „Nein“ beim Entscheid. An dem Bauprojekt hänge der Bau der dringend benötigten neuen vierzügig geplanten Grundschule ab, so Fraktionssprecher Oliver Simon. „Die Stadt hat am Kreuzlinger Feld keine eigenen Grundstücke“, erklärte er und könne deswegen nicht darüber verfügen, aber „bezahlbarer Wohnraum“ sei im Projekt verankert und es gebe eine „vertrauensvolle Kooperation“ mit dem Investor aus Alling. Weniger Wohnungen würde höhere Mieten und weniger Entlastung auf dem Wohnungsmarkt bedeuten. Es würde aber höchstens viergeschossig gebaut.

Infos auf der Stadthomepage

Auch der Investor aus Alling informiert. Mehr als 1.000 Germeringer, die bei der Vergabe bevorzugt werden sollen, hätten sich bereits für eine Wohnung vormerken lassen, die Not sei groß. Die Freien Wähler betonen auf ihrer Homepage: „Wir unterstützen eine Innenverdichtung mit Augenmaß“ und wollen „Großprojekte und großflächige Verdichtungen genau beobachten“, damit Vorgärten, Grün- und Blühstreifen realisiert werden.
Seit Jahren hat sich die Bürgerinitiative „Lebenswertes Germering“ mit Alternativen positioniert. Sie wirbt für ein „Ja“ und damit gegen die aktuellen Planungen, für mehr Bürgerbeteiligung und für weniger dichte Bebauung. In einem neuen Rahmenplan könne „dauerhaft bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden“ im Gegensatz zu den zeitlich auf 30 Jahren befristeten sozialen Preisbindungen für ein Drittel der Wohnungen, ist die BI sicher. Die Grünen stimmen in weiten Teilen, aber nicht komplett mit der BI überein. „Auch wenn wir in einigen Punkten die Argumentation der BI nicht teilen, tendieren wir doch eher dazu das Bürgerbegehren zu unterschreiben“, heißt es. Die Grünen empfehlen sich zu dem Thema im Bürgerinfopool der Stadt Germering zu informieren und dort den Bebauungsplanentwurf sowie die Sitzungsunterlagen durchzulesen und sich eine Meinung zu bilden.

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