Es war ein Labyrinth an Gängen, Treppen, unzähligen Leitungen und Rohren, in das die Germeringer bei einer Führung hinter die Kulissen des Germeringer Hallenbad in der Max-Reger-Straße geführt wurden. Hier erinnerte kaum etwas an die Schwimmbecken mit dem kristallblauen Wasser, die sich oberhalb befanden. Einzig der Geruch von Chlor ließ an ein Hallenbad denken.
Zum zweiten Mal hatte Petra Tech vom Stadtmarketing-Team der Stadt Germering unter dem Motto „Hereinspaziert“ zu einem Abendspaziergang eingeladen, bei dem die Teilnehmer Germering aus einer ungewöhnlichen Perspektive erleben konnten. Im Hallenbad ging es statt in die Umkleidekabine in den Keller. Bäderleiter Gerd Felder und Franz Schmatz führten jeweils eine Gruppe durch die engen Gänge. Die Besucher waren beeindruckt über die hochkomplexen Fachkenntnisse, die benötigt werden, um Wasserqualität und -temperatur optimal aufzubereiten. Dank der EDV in der Schaltzentrale können die Einstellungen auch per Fernwartung kontrolliert werden.
In riesigen Tanks wird das Wasser im Filterraum gereinigt. 3.000 Liter Schwimmbadwasser werden darin gefiltert und wieder zurück in die Becken gepumpt. Für die Wasseraufbereitung wird neben Chlor auch Schwefelsäure verwendet. „Das braucht man, um den pH-Wert des Wassers stabil zu halten“, wusste Schmatz. Gegen die Verkalkung des Wassers werden Salztabletten genommen, die in riesigen gestapelten Säcken lagerten.
Für das Schwimmbad gibt es einen eigenen Wasserbrunnen. Das kühle Nass kommt mit einer Temperatur von sechs bis acht Grad aus dem Rohr und wird dann erwärmt. Zwei Drittel des Hallenbads können mit einem Blockheizkraftwerk erwärmt werden. Für den Rest wird Gas verwendet. Wenn die Gaszufuhr wegen des Ukraine-Kriegs gestoppt wird, „dann hätten wir ein ganz großes Problem“, sorgte sich Schmatz. Schon jetzt müssen die Badegäste wegen der gestiegenen Energiepreise in etwas kühlerem Wasser schwimmen und der Warmbadetag wurde gestrichen. Außerdem werden mit Beginn der Freibadesaison am 14. Mai die Gebühren für das Freibad, Hallenbad und Polariom erhöht.
Vom städtischen Hallenbad spazierte die Gruppe anschließend zu einer Firmenführung zur „GeBe Elektronik und Feinwerktechnik“. Geschäftsführerin Sandra Pabst und ihre Kollegen erklärten, wie Drucksysteme, die in Fahrkartenautomaten oder Paketstationen eingebaut werden, funktionieren. Das letzte Ziel des Abends war der Germeringer Lieblingsladen M+N Moden. Hier hatte Inhaberin Martina Luboss eine Modenschau mit den Trends für die Sommersaison vorbereitet.