Veröffentlicht am 16.11.2022 00:00

Den Forschergeist wecken


Von Brigitte Bothen
Naturpädagogin und Land Art Künstlerin Christina Wenderoth erzählt den Kindern Interessantes rund um die Kastanie. (Foto: bb)
Naturpädagogin und Land Art Künstlerin Christina Wenderoth erzählt den Kindern Interessantes rund um die Kastanie. (Foto: bb)
Naturpädagogin und Land Art Künstlerin Christina Wenderoth erzählt den Kindern Interessantes rund um die Kastanie. (Foto: bb)
Naturpädagogin und Land Art Künstlerin Christina Wenderoth erzählt den Kindern Interessantes rund um die Kastanie. (Foto: bb)
Naturpädagogin und Land Art Künstlerin Christina Wenderoth erzählt den Kindern Interessantes rund um die Kastanie. (Foto: bb)

Am Rande des Fürstenrieder Waldes in der Nähe des Waldheims läuft eine Gruppe von Buben und Mädchen im Kindergartenalter geschäftig hin und her. Alle Teile der Kastanienfrucht werden gesammelt und in Fühlsäckchen gesteckt: die Schalen, die Stiele und die Kastanie selbst. Naturpädagogin Christina Wenderoth lässt die Kinder anschließend in die gefüllten Säckchen greifen. Kleine Finger gleiten über die stacheligen Schalen, die spitzen Stiele und die glatten Früchte. Erstaunte Ausrufe begleiten das vorsichtige Tasten. Dass die Schalen pieksen können, das wird erst jetzt so richtig registriert.

Im Lauf der Jahreszeiten

„Lasst uns den Keim aller Wissenschaftler säen in den Kindern”, hat Maria Montessori einmal gesagt. Und genau dies will der Montessori-Integrationskindergarten der Aktion Sonnenschein mit seinen mannigfaltigen Aktivitäten, die den Lauf der Jahreszeiten einbinden, den Kindern die Natur vor der Haustüre nahe bringen und die spielerisch hinführen zu den Naturwissenschaften. Der Umwelttag im Fürstenrieder Wald ist nur ein Beispiel dafür.

Man wolle die Neugierde und den Forschergeist bei den Kindern wecken, erklärt die Leiterin der Einrichtung, Cristina Colella. Die vom Bund Naturschutz angebotenen Führungen mit Naturpädagogin Christina Wenderoth würden das Herbstprogramm im Kindergarten hervorragend ergänzen. Im Vorfeld habe man zur Jahreszeit passende Lieder gesungen, den Kürbis als Herbstgemüse näher betrachtet und sich mit dem Wert des Laubes als Winterquartier für Igel und andere Tiere beschäftigt.

Spielerisch lernen

Während des Umwelttages haben die Kinder dann selbst Gelegenheit zu erkunden, wie warm es unter einem Blätterhaufen sein kann. Die ganz Mutigen lassen sich mit Laub bedecken und erfahren sozusagen am eigenen Leib wie angenehm sich so ein winterliches Zuhause für die Tiere anfühlt. Ganz nebenbei wird den Buben und Mädchen damit auch vermittelt, dass man die Winterruhe der Tiere achten sollte.

Nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie hatte man schon im Frühling wieder einen Ausflug mit den Kindern angedacht. Die letztjährige Elternbeirätin Karin Löhr hatte daraufhin Kontakt mit dem Bund Naturschutz aufgenommen und sich über Führungen für Kindergärten informiert. Da die Kosten von 300 Euro für private Einrichtungen nicht übernommen werden, stellte Karin Löhr einen Antrag beim Bezirksausschuss Hadern, den Umwelttag finanziell zu unterstützen. Das Stadtteilgremium bewilligte einen Zuschuss von 225 Euro aus seinem Budget, den Rest übernahm der Elternbeirat des Kindergartens. Da diese Prozedur aber doch einige Zeit in Anspruch nahm, musste der Erkundungsgang durch die Natur in den Herbst verschoben werden.

Viele neue Eindrücke

Da diesmal viele neue Kinder noch in der Eingewöhnungsphase sind, begleiteten neben den Erzieherinnen auch einige Eltern den Ausflug. Für die derzeit vielen Kinder mit Förderbedarf war außerdem der pädagogische Fachdienst mit von der Partie. Für die Mädchen und Buben war der Ausflug nicht zuletzt ein großer Spaß mit vielen neuen Eindrücken und einer zünftigen Brotzeit unter freiem Himmel.

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