Hinter dem Kürzel LÜB verbirgt sich nicht etwa das amtliche Autokennzeichen für Lübeck, sondern die Abkürzung für „Lufthygienisches Landesüberwachungssystem Bayern”. Das Landesamt für Umwelt betreibt in diesem Rahmen seit 1974 mehr als 50 Messstationen, die von Aschaffenburg bis Bad Reichenhall über ganz Bayern verteilt sind. Fünf davon befinden sich in München: am Stachus, an der Landshuter Allee, an der Lothstraße, an der Allacher Straße in Untermenzing - und auch in Johanneskirchen.
Nur zwei der Münchner Stationen liegen „verkehrsnah” (Stachus und Landshuter Allee), während die drei anderen einen „(vor)städtischen Hintergrund” haben. So gibt es das zuständige Landesamt für Umwelt (LfU) an. Stationen in Innenstädten, in Stadtrandzonen, in Industriegebieten sowie in ländlichen Bereichen zur Erfassung der großräumigen Hintergrundbelastung zeigen die Vielfalt des Messnetzes auf. Die stationären LÜB-Messungen werden laut LfU durch mobile Messungen mit Luftmessfahrzeugen sowie durch Ausbreitungsrechnungen ergänzt.
Ziel der Untersuchungen ist es unter anderem, lokale und regionale Immissionsbelastungen zu ermitteln und zu verfolgen. Die Immissionsdaten stellt das LfU zudem für landesplanerische und wissenschaftliche Zwecke bereit. Auch die Öffentlichkeit wird via Internet und BR-Videotext (Seiten 630-636) konstant über die Messwerte an den einzelnen Orten informiert.
Wer die LÜB-Messstation in Johanneskirchen entdecken will, der muss der nahe des alten Dorfkerns von der Johanneskirchner Straße abzweigenden Nußstraße bis zu ihrem Ende folgen. Das Häuschen steht auf der westlichen Straßenseite, direkt am Sportgelände des Schulzentrums. Östlich davon erstrecken sich ausgedehnte Felder. Messbeginn in Johanneskirchen war am 1. Juli 1993. Seit über 30 Jahren also erfasst das Umweltamt auch im Münchner Nordosten bedeutende Luftschadstoffe und meteorologische Parameter wie Ozon (O3), Stickstoffmonoxid (NO), Stickstoffdioxid (NO2) sowie die Belastung durch Feinstaub.
Die Messstation in der Nußstraße ist wie jede andere mit einem Messstationsrechner ausgestattet und mit einem Zentralrechner in Augsburg (hier hat das Bayerische Landesamt für Umwelt seinen Hauptsitz) über das Mobilfunknetz verbunden. Der Zentralrechner in der Messnetzzentrale ruft die Messwerte der Station im Halbstunden-Takt automatisch ab. Dabei erkennt der Messstationsrechner erhöhte Schadstoffkonzentrationen bei Überschreitung vorgegebener Werte selbst. In diesen Fällen würde der Rechner die Messwerte unmittelbar an die Messnetzzentrale weiterleiten, so dass in kritischen Situationen das Personal sofort und zu jeder Tages- und Nachtzeit darüber unterrichtet wird.
Bedingt durch ihre Lage am Stadtrand überrascht es nicht, dass die Station in der Nußstraße in der Regel erheblich bessere Werte aufweist als die Stationen am Stachus oder der verkehrsumtosten Landshuter Allee. Exemplarisch lag der Wert für Stickstoffdioxid (NO2) in Johanneskirchen am 9. Januar, 10 Uhr, bei 24 µg/m3. Auf diesen Schadstoff - ein gesundheitsschädliches Gas, das vor allem bei Verbrennungsprozessen entsteht - bezogen erhielt die Johanneskirchner Luft zu diesem Zeitpunkt als einzige in München die Güteklasse „sehr gut”, die anderen vier wurden lediglich als „gut” eingestuft.
Gemäß der 39. Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) darf der Feinstaub-Tagesmittelwert von 50 µg/m³ nur an 35 Tagen im Kalenderjahr überschritten werden. Für gewöhnlich ist dies in München lediglich um den Jahreswechsel festzustellen. Die festgelegten Grenzwerte würden seit 2012 im Stadtgebiet eingehalten, gibt das LfU an. Insgesamt habe sich Bayerns Luftqualität im Jahr 2024 erneut deutlich verbessert, teilte das Amt vor kurzem mit.
Weitere Informationen zu den Messstationen und die aktuellen Messwerte finden Interessierte unter der Adresse www.lfu.bayern.de/luft/immissionsmessungen/index.htm
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