Türchen für Türchen geht es durch die Adventskalender bis zum Heiligen Abend am 24. Dezember. Während in den meisten Haushalten Schokolade oder kleine Geschenke hinter den Türchen stecken, öffnen sich im Westend die Türen eines ganz besonderen Adventskalenders: Beim „Adventskalender für Inklusion“ beteiligen sich zahlreiche soziale Einrichtungen aus dem Viertel mit dekorierten Fenstern und Aktionen und bieten so die Gelegenheit, die Vielfalt der Institutionen vor Ort kennenzulernen.
Verschiedene Aktionen warten in den nächsten Tagen beim Adventskalender für Inklusion darauf, erkundet zu werden: Im Alten- und Servicezentrum (ASZ) in der Tulbeckstraße 31 findet am 8. Dezember ein Kinder- und Jugendkonzert statt. Am 20. heißt es hier dann „hübsch und selbstgemacht“, wenn Windlichter gebastelt werden. In der Auferstehungskirche wird am 9. Dezember gekocht und im Kösk gibt es am 12. und am 19. jeweils „Community Music Orchester“ (Anmeldung unter Tel. 0173-3805615 oder E-Mail: community-orchester@gmx.de). Am 15. Dezember erklingen „Swing und Lebensmittellyrik“ mit Musik von Titus Waldenfels und Gedichten von Àxel Sanjosé im Nachbarschaftstreff Theresienhöhe (Gewofag) in der Hans-Fischer-Straße 13. Zudem erwarten verschieden gestaltete „Adventsfenster“. Und wer schon einmal vor einem solchen Adventsfenster steht, kann sogleich die Einrichtung erkunden, die es geschmückt oder gestaltet hat. Ein solches Fenster zeigen u.a. das Generationengerechte Wohnen im Nachbarschaftstreff (Tulbeckstraße 50), die Stadtbibliothek, das Selbsthilfezentrum, Vamuki e.V. sowie das Evangelischen Migrationszentrum (Bergmannstraße 46), die IG Feuerwache (Ganghoferstraße 41), die Guldein-Schule oder Treffam (Tübinger Straße 11). Auch der Gesundheitsladen (Astallerstraße 14), das Bildungslokal (Ligsalzstraße 2) oder VbA – Selbstbestimmt Leben e.V. richten Adventsfenster ein und laden zum Staunen ein. „Es beteiligen verschiedenste Einrichtungen mit Fenstern oder auch Aktionen zum Thema Inklusion im weitesten Sinne“, erklärt REGSAM-Moderatorin Nuria Weberpals.
Der Adventskalender für Inklusion ist auf Initiative des REGSAM Schwerpunktes Inklusion in der Schwanthalerhöhe unter Federführung von Katrin Schindler, Referentin im Evangelischen Migrationszentrum und Katja Beyfuß, Projektleiterin im Gewofag Treffpunkt Theresienhöhe, entstanden. Vor rund eineinhalb Jahren wurde die Schwanthalerhöhe zum sogenannten REGSAM Schwerpunktgebiet mit dem Fokus auf Inklusion erklärt. Insgesamt drei Jahre lang soll das Projekt dauern und unter die Lupe nehmen, wie es um die sozialen Einrichtungen im Viertel bestellt ist, wie und wo Inklusion gut funktioniert und wo es noch Bedarf gibt. Auch sollte das Thema mehr Eingang in die Gesamtgesellschaft finden. Das Motto: Grenzen. Los. Werden. Verschiedene Aktionen wie etwa die Befragung von Stadtteilbewohnern wurden inzwischen durchgeführt. „Wir haben an verschiedenen Veranstaltungen teilgenommen, um für unser Anliegen zu sensibilisieren und es wurde eine online-Reihe zu verschiedenen Inhalten ins Leben gerufen“, erklärt Katia Beyfuß. „Da unser Inklusionsbegriff sehr weit gefasst ist, wollen wir möglichst vielen Menschen im Stadtteil Teilhabe ermöglichen und Barrieren abbauen.“ Daraus sei auch die Idee zum Adventskalender entstanden, den es in dieser Form zum ersten Mal im Westend gibt. „Wirklich alle Leute dürfen mitgenießen und/ oder mitmachen, vom Fensterschauen über basteln, singen oder einen leckeren Kaffee trinken“, sagt Katja Beyfuß.