Auf Einladung der heimischen Bezirksrätin Stephanie Burgmaier kommt Kollegin und Inklusionsbeauftragte des Bezirks Oberbayern, Gisela Kriegl, nach Schönbrunn und Odelzhausen. Der Altöttingerin ist es ein besonderes Anliegen, bei den Menschen und Einrichtungen in ganz Oberbayern persönlich vorbeizuschauen: „Die Vielfalt an Einrichtungen und Initiativen für Menschen mit Behinderung in Oberbayern ist ein Schatz. Für mich als Inklusionsbeauftragte des Bezirks Oberbayern ist es wichtig, einen möglichst guten Überblick zu gewinnen. Ich sammle Best-Practice-Beispiele und tausche mich mit den Trägern über ihre Herausforderungen aus, um diese dann auch beim Bezirk Oberbayern einzuspeisen.“
Auf dem Programm der Stippvisite im Landkreis Dachau stand das Franziskuswerk, das zu den großen Einrichtungen für Menschen mit einer geistigen oder mehrfachen Behinderung in Bayern gehört. „Für jedes Lebensalter und jeden Lebensbereich sowie an verschiedenen Standorten macht das Kompetenzzentrum für Menschen mit und auch für Menschen ohne Behinderung individuelle Dienstleistungsangebote“, informierte Burgmaier und gehöre damit zu den größten Einrichtungen dieser Art in Oberbayern und zugleich zum größten Arbeitgeber des Landkreises. Exklusive Einblicke gab Geschäftsführerin Michaele Streich, die auch gleich ein paar Anliegen zur Entwicklung der Werkstätten und Umsetzung des Bundesteilhabegestzes (BTHG) platzierte: So begrüße Streich grundsätzlich die Erhöhung des Grundbetrages für die Beschäftigten, der aus dem Arbeitsergebnis der Werkstatt finanziert wird.
Die Kurzfristigkeit der Umsetzung werde ein Problem sein, da die Werkstätten genauso von den aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen betroffen seien wie alle anderen Unternehmen in Deutschland. Streich befürchtet, dass nicht so leistungsstarke Beschäftigte dadurch künftig aus der Werkstatt ausgeschlossen werden könnten. Ebenso mit Sorge sieht Streich, dass die Anrechnung von Werkstattaufträgen auf die Ausgleichsabgabe entfallen soll. Dadurch könnten zukünftig Werkstattaufträge wegfallen, durch die ein Drittel der Entgelte der Werkstattbeschäftigten finanziert werden. Die Geschäftsführerin bittet, dass der Bezirk Oberbayern weiterhin fest zu seinen Werkstätten stehe, die besonders für schwerer behinderte Menschen die Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichten.
Nach einem Rundgang über das Gelände in Schönbrunn ging es weiter nach Odelzhausen zur „die wiege“. Das heilpädagogische Kinderheim „die wiege“ bietet 35 Kindern und Jugendlichen mit geistigen, körperlichen und mehrfachen Behinderungen vom Säuglingsalter bis zum Ende ihrer Schulzeit ein Zuhause. Zielsetzung der vollstationären Unterbringung in der „die wiege“ ist die individuelle, bedarfsgerechte und ganzheitliche Förderung, Bildung und Erziehung, Pflege und Betreuung der Kinder und Jugendlichen sowie deren Hinführung zu einer möglichst selbständigen Lebensführung und stabilen Persönlichkeit.
„Diese besondere Einrichtung hat Seltenheitswert in Oberbayern, es gibt nur insgesamt drei dieser Art“, so Burgmaier, die seit Beginn ihrer Tätigkeit als Bezirksrätin und in der Gemeinde Odelzhausen aufgewachsen, eine enge Verbindung zur „die wiege“ pflegt. Gisela Kriegl zeigte sich nachhaltig beeindruckt: „Ich bin sehr berührt davon, dass bereits Säuglinge mit Behinderungen hier eine Heimat finden. Ich habe selbst drei Kinder und kann mir vorstellen, wie schwierig es sein muss, schon so kleine Kinder in andere Hände zu geben. Die sensible Arbeit der Wiege kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Es war schön zu hören, wie verwurzelt die wiege in der Gemeinde ist und wie Teilhabe gelebt wird. Und doch spürt auch hier das hoch engagierte Team die Grenzen der Inklusion.“ Philipp Barth, Geschäftsführer der „die Wiege“ ergänzt: „Barrierefreiheit beginnt in unseren Köpfen, muss ganz selbstverständlich mitgedacht werden. Dazu tragen Sichtbarkeit und selbstverständliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an der Gesellschaft in besonderem Maße bei.“
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