„Ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) beschreibt Ziele, Handlungsfelder und Projekte für die künftige Entwicklung einer Kommune“, so die Kurzfassung von Martina Schneider vom Planungsbüro Stadt-Land-Planung bei der Erläuterung zu Anlass, Sinn und Zweck eines ISEK. Wesentlicher Bestandteil der Erarbeitung stellt dabei die Beteiligung der Bürger dar.
Zu den einzelnen Themen wie bauliche Entwicklung/-Neuordnung, Grünstrukturen, Mobilität und Verkehr, Klima und Energie, Gewerbe, Einzelhandel und Gastronomie sowie Wohnen und öffentliches Leben des integrierten Stadtentwicklungskonzept konnten sich in der Pentenrieder TSV-Turnhalle neulich geladene Bürgerinnen und Bürger aus Pentenried und Frohnloh äußern und sich aktiv in einen dreistündigen Workshop einbringen. Von den durch eine Stichprobenziehung (Zufallsauswahl) ausgewählten 120 Pentenrieder und Frohnloher Bürgerinnen und Bürgern nahmen insgesamt 28 teil.
Eingangs begrüßte Bürgermeister Rudolph Haux alle Teilnehmenden in der Hoffnung auf eine angeregte Diskussion, verabschiedete sich aber sogleich wieder, um einen persönlichen Einfluss auf die freie Meinungsäußerung zu vermeiden. Durchgeführt und moderiert wurde die Bürgerbeteiligung vom Büro USP aus München mit Unterstützung der Fachplanerin Martina Schneider. Für fachliche Rückfragen standen zwei Mitarbeiter aus dem Kraillinger Bauamt zur Verfügung. Nach anfänglichen Erläuterungen kam es schnell zu einem regen Meinungsaustausch und vielen Äußerungen zur Sicht der Beteiligten auf die Ist-Situation in der Gemeinde.
Lieblingsorte für die Pentenrieder und Frohnloher sind in erster Linie der Naturraum der näheren Umgebung, aber auch die neugestaltete Ortsmitte in Krailling. Auch Sorgen, Nöte und Wünsche zu den Themen Verkehr und Mobilität, dem Allgemeinwohl, der Bildung, Kultur, Umwelt und zum Wohnungsangebot wurden vorgetragen. Weit mehr Sorgen als den Kraillingern im Hauptort bei der formatgleichen Veranstaltung im letzten Jahr bereitet den Bürgerinnen und Bürgern in den beiden Ortsteilen die schlechte Internetverbindung sowie der Erhalt der dörflichen Strukturen.
Nach einer Pause, in der sich alle am Büffet stärken konnten, wurde dann in die Zukunft geblickt und ein Szenario herausgearbeitet, wie Krailling, insbesondere aber auch die Ortsteile Pentenried und Frohnloh im Jahr 2040 aussehen könnte, wenn die Inhalte, Maßnahmen und Ziele eines intergierten Stadtentwicklungskonzeptes umgesetzt sind. Das Zukunftsbild ist im Wesentlichen geprägt von Errungenschaften der technischen Entwicklung in Hinblick auf die Mobilität. Von Autonomen Fahren, Mobilität on demand bis hin zu Flugtaxis verspricht sich die Bürgerschaft Verbesserungen im Verkehr. Gleichzeitig aber wird großer Wert gelegt auf Erhalt des dörflichen Charakters. Dies soll sich nicht nur in der Siedlungsstruktur zeigen, sondern auch im sozialen Miteinander im öffentlichen Leben, in den Vereinen und bei gemeinsamen Festen.