Wenig Speed und viele Abspielfehler sorgten in der Freitagspartie im Polariom dafür, dass es gegen den Tabellenzweiten SC Reichersbeuern im ersten Drittel wenig spielerische Highlights zu bestaunen gab. Als Schwarz-Gelb in der 16. Minute die Scheibe einmal mit schnellen Pässen laufen ließen, war es Marcus Mooseder, der zum 1:0 für seine Farben einnetzte. Ein wenig besser wurde es im Mittelabschnitt. Als der Gegner zur Halbzeit im Powerplay agieren durfte, schloss er zum verdienten Ausgleich ab. Je länger die Partie dauerte, desto mehr Spannung kam dann doch auf. Immerhin ging es bei diesem Aufeinandertreffen um wichtige Punkte für die Playoffs.
Als die Hausherren kurz vor dem zweiten Pausentee ihrerseits mit einem Mann mehr auf dem Eis waren, brachte Andreas Schmelcher den Puck in zentraler Position aufs gegnerische Gehäuse und Christian Czaika fälschte diesen unhaltbar für den Gästetorhüter ab. In den verbleibenden 20 Minuten gaben die Tölzer ihr Bestes, um noch einmal ins Spiel zurückkommen; in der 50. Minute mit Erfolg. Trotz guter Chancen für das Winhart-Team, blieb es bis zur Schlusssirene beim 2:2. Die dann folgende Overtime begannen beide Mannschaften in Lauerstellung. Als in der 63. Minute abermals Christian Czaika das Spielgerät in die gegnerische Zone brachte und aus schwieriger Position auf das Gestänge schoss, war es schließlich der Abpraller des SCR-Goalies Kilian Haltmair, den Kapitän Quirin Reichel höchst persönlich zum goldenen Treffer verwandelte.
Das Match keine 48 Stunden später gegen den ESC Haßfurt, ebenfalls vor heimischem Publikum, nahm für Schwarz-Gelb ein bitteres Ende. Keinen Zentimeter Eis schenkten sich beide Teams im ersten Drittel. Die „Hawks“ gingen mit ihrem ersten Powerplay in Führung. Fast im direkten Gegenzug holte der fahrlässig alleingelassene Louis Kolb in halbrechter Position zum Schlagschuss aus, der seinen Weg unhaltbar in die Maschen des gegnerischen Tores fand. Vor 400 Zuschauern im Polariom überstanden die Hausherren zu Beginn des Mittelabschnitts eine weitere Unterzahl, ehe Schwarz-Gelb die spielbestimmende Mannschaft wurde und sich in der 28. Minute, nach einem schön vorgetragenen Angriff, mit dem 2:1 durch Quirin Reichel belohnte. Zwei Sekunden vor der Pausensirene kam der etwas glückliche Ausgleich.
Etwas an Tempo verlor das Match in den letzten 20 Minuten, was in Anbetracht der fulminanten ersten zwei Dritteln nachvollziehbar war. In der 48. Minute nutzten die Gäste schließlich einen Alleingang zur erstmaligen Führung. Aber die Wanderers steckten nicht auf und kamen wenige Aktionen später zum schnellen 3:3 durch Nico Rossi. Nun war es die Haßfurter, die den Kopf oben behielten und 65 Sekunden danach erneut eine auf 1-0 Situation erfolgreich abschlossen. Der endgültige Knockout für die Winhart-Truppe. Nach Wiederanpfiff durfte der ESC zwei weitere Male jubeln und den Sieg mit nach Hause nehmen.
Nach der Niederlage am vergangenen Sonntag gegen den ESC Haßfurt ist für Schwarz-Gelb die Hoffnung auf das Erreichen der Playoffs erheblich geschwunden. Von allen Anwärtern hat man nun die schlechtesten Karten und das Ticket für die KO-Spiele nicht mehr in der eigenen Hand. In Waldkirchen geht es den Wanderers deshalb vor allem darum, sich mit einem guten Auftritt ehrenvoll von der Eishockey-Saison 2022/2023 in die Sommerpause zu verabschieden.