Veröffentlicht am 06.03.2023 09:05

Erste Kritik

Begrüßten die Bürger zur Infoveranstaltung: Starnbergs Vize-Bürgermeisterinnen Christine Falk (von links), Angelika Kammerl und Stadtbaumeister Stephan Weinl. (Foto: Susanne Hauck)
Begrüßten die Bürger zur Infoveranstaltung: Starnbergs Vize-Bürgermeisterinnen Christine Falk (von links), Angelika Kammerl und Stadtbaumeister Stephan Weinl. (Foto: Susanne Hauck)
Begrüßten die Bürger zur Infoveranstaltung: Starnbergs Vize-Bürgermeisterinnen Christine Falk (von links), Angelika Kammerl und Stadtbaumeister Stephan Weinl. (Foto: Susanne Hauck)
Begrüßten die Bürger zur Infoveranstaltung: Starnbergs Vize-Bürgermeisterinnen Christine Falk (von links), Angelika Kammerl und Stadtbaumeister Stephan Weinl. (Foto: Susanne Hauck)
Begrüßten die Bürger zur Infoveranstaltung: Starnbergs Vize-Bürgermeisterinnen Christine Falk (von links), Angelika Kammerl und Stadtbaumeister Stephan Weinl. (Foto: Susanne Hauck)

Rieseninteresse am künftigen Umbau des Bahnhofs Starnberg See: Die Schlossberghalle – es war die erste Veranstaltung nach der Sanierung – war mit über 300 Leuten proppenvoll. Die Stadt hatte zur Bürgerinfo geladen. Einigen missfiel allerdings die Durchführung in Form eines Infomarkts mit Schautafeln und Ansprechpartnern im Foyer, was möglichst viele Gespräche gleichzeitig ermöglichen sollte. Kritik wurde laut, dass Fragen im Plenum ausdrücklich verbeten waren. Mit Unmut aufgenommen wurde außerdem die Mitteilung, dass Bürgermeister Patrick Janik erkrankt sei.
„Feigling“ rief gar jemand aus dem Publikum. Doch der Bürgermeister werde auf der Bürgerversammlung am 23. März Rede und Antwort stehen, versprach Andreas Schneider vom beauftragten Kommunikationsbüro Hendricks und Schwartz. Noch scheint es nicht gelungen, was sich Starnbergs Zweite Bürgermeister Angelika Kammerl wünschte, die in Vertretung für Janik die Begrüßung übernahm. Denn als sie sagte, sie hoffe, dass die Bürger bereit seien, die Pläne mitzutragen, war aus dem Saal mehrfach ein „Nein“ zu hören. Es geht vor allem um Lärm- und Lichtschutzfragen. Anwohner fürchten Belästigungen sowie Eingriffe in die Landschaft durch das geplante Abstell- und Rangiergleis außerhalb der Stadt am Oberfeld/Oberen Seeweg. Allerdings seien bislang kaum Beschwerden im Rathaus eingegangen, hatten die Vertreter der Stadt vor der Veranstaltung versichert. Dem Verhandlungsgeschick Janiks sei viel zu verdanken, sagte Kammerl und kommentierte die im Raum stehenden Vorwürfe, dass das Ganze hätte anders gelöst werden können wie folgt: „Glauben Sie mir, da war nicht mehr viel Spielraum. Da wird sehr hart verhandelt.“

Mammutaufgabe Finanzierung

Alle Pläne stehen und fallen mit der Finanzierung des Projekts. Die Stadt kann die 177 Millionen Euro nicht alleine schultern, sondern braucht Förderzuschüsse von Bund und Land. „Wir sind nicht so naiv zu glauben, dass jetzt schon alles in trockenen Tüchern ist”, gab sich Kammerl angesichts der immensen Finanzierungslücke realistisch. Aber: „Wir sind dran“, sagte sie. Janik werde für Verhandlungen nach Berlin fahren. Die Terminfindungen seien mühsam, räumte sie ein. Sollte die „Mammutaufgabe“ der Finanzierung Ende des Jahres nicht stehen, tritt ein Sonderkündigungsrecht in Kraft und alle Verhandlungen beginnen von vorn, erklärte Stadtbaumeister Stephan Weinl. Er fasste noch einmal die wesentlichen Ergebnisse aufgrund der Einigung zwischen Stadt und Bahn zusammen.
Durch die Reduzierung von vier auf drei Gleise und die Verlegung des Halts für Regionalzüge an den Bahnhof Nord wird an der Seepromenade mehr Platz gewonnen. Dadurch wird der Gleisdamm um die Hälfte reduziert. Anstatt 13 Metern stehen künftig fast 30 Meter zur Verfügung. „Momentan ist es besonders im Sommer für die vielen Leute zu eng“, sagte Weinl. Zwischen Seespitz und Bahnunterführung wird sich die Fläche verdoppeln, es soll ein Uferpark entstehen. Die S-Bahn-Bahnsteige sollen von beiden Seiten direkt zugänglich sein. Deswegen kann die alte niedrige Bahnunterführung durch eine viel kürzere und modernere ersetzt werden. Wann das alles fertig sein wird, weiß kein Mensch. „Niemand kann heute sagen, wann man in die S-Bahn einsteigen kann“, erklärte Weinl. Steht die Finanzierung, braucht es langwierige Vorplanungen und ein Planfeststellungsverfahren, ehe überhaupt konkret gebaut werden kann. Kammerl ließ sich immerhin auf eine grobe Prognose ein. Sie rechnet mit einer Zeitspanne zwischen zehn und 30 Jahren.

north