„Waren am Anfang noch mehr Musiker als Zuhörer anwesend, so hat sich das im Laufe der Jahre gewandelt“, schmunzelt Günther Klingler, erster Vorstand des Kultur- und Vereinskellers d' Schwanthalerhöh' e.V.. Vor 18 Jahren begann der „Westendjam“ mit einem Musikerstammtisch und spontanen Jams. Heute zählen die Jamsessions aber auch die vielseitigen Konzerte im Kulturkeller zum wichtigen Kulturangebot im Westend und haben sich weit darüber hinaus einen Namen gemacht. Am 31. März feiert der Westendjam seinen Geburtstag und lädt bei freiem Eintritt zum Lauschen und Jammen ein.
Im Hinterhof in der Westendstraße 76 verbirgt sich eine echte Perle für Musikliebhaber. Wer hier in den Keller hinabsteigt trifft im Gewölbe auf Live-Musik in bester Akustikqualität. Freitags ist Jamsession, zu der Musiker unterschiedlichster Stilrichtungen, Ausbildung, Herkunft und Professionalität zusammenkommen. Abwechselnde Session-Leiter stellen dabei eine „Hausband “ zusammen, die den Abend eröffnet und mit dem letzten Set abschließt. Wer Lust hat zu spielen, meldet sich einfach beim Session-Leiter. Beim freitäglichen „Westendjam“ sind mal Profis, mal leidenschaftliche Hobbymusiker zu hören. Interessant sei dabei die explosiven Mischungen, die zustande kommen könne, sagt Vereinsvorsitzender Günther Klingler: „Ein Abend, der von einer Jazz-Band eröffnet wird, kann zwischenzeitlich Heavy Metal, Latin oder Funk beinhalten.“ Wenn die „Rolling-Stones-Verrückten“ Hausband machen, kann dazwischen Rockabilly, Krautrock, Country, Western oder Soul ertönen. „Wie auch immer, meistens hat man den Blues im Keller“, so Klingler.
Das Konzept der Jamsessions habe sich im Laufe der Jahre verändert, erinnert sich Günther Klingler: „Waren anfangs noch elektrische und akustische Sets üblich, wurde nach zwei Jahren nach Bestehen von Liedermacher Hank Blöchinger „Songs am Kaminfeuer“ als eigenes Format gegründet.“ Dabei wird in Lagerfeueratmosphäre vor anstatt auf der Bühne und ohne Verstärker mit akustischen Gitarren, Kontrabass und Mundharmonika musiziert. Zuweilen komme „andächtige Stimmung“ auf, sagt Klingler. „Wer mitspielen möchte, kann dies jeden ersten Freitag im Monat ohne Voranmeldung tun und gerne auch Eigenkompositionen präsentieren.“
Die Idee zu den wöchentlichen Jamsessions verwirklichte einst das Gründungsteam mit Landy Landinger, Hank Blöchinger, Edith Kleber zusammen mit den beiden verstorbenen Knut Mattfeld und Lutz Röhmuß. Bis heute hat diese regelmäßige Session im Kulturkeller Bestand. Betrieben wird der Kulturkeller vom Trägerverein „ d‘ Schwanthalerhöh“ und gefördert vom Kulturreferat der Stadt München. „Das hat es uns ermöglicht unsere technische Ausstattung (Lichtanlage, Tontechnik etc.) zu erweitern, freut sich Klingler. „So können wir unseren Musikern eine komplett ausgestattete Bühne zur Verfügung stellen.“ Für das neue Mobiliar sorgte mit einer Sachspende die Edith-Haberland-Wagner-Stiftung.
Der Kulturkeller lädt alle Fans wie auch Neugierige am 31. März zur 18-Jahr-Feier des „Westendjams“ ein. Einlass ist ab 20.30 Uhr. Als Hausband treten Landy Landinger (Sessionleitung), Hubert Hofherr, Wolfgang Schmid und Agostino Catanzaro auf. Im Anschluss wird – wie immer freitags – gejammt.