Veröffentlicht am 03.04.2023 10:16

Verzögerung nutzen

Dieser Neubau am Leonrodplatz wird das neue Strafjustizzentrum. (Foto: Beatrix Köber)
Dieser Neubau am Leonrodplatz wird das neue Strafjustizzentrum. (Foto: Beatrix Köber)
Dieser Neubau am Leonrodplatz wird das neue Strafjustizzentrum. (Foto: Beatrix Köber)
Dieser Neubau am Leonrodplatz wird das neue Strafjustizzentrum. (Foto: Beatrix Köber)
Dieser Neubau am Leonrodplatz wird das neue Strafjustizzentrum. (Foto: Beatrix Köber)

Der Leonrodplatz ist vor allem ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Hier kreuzen Trambahn- und Buslinien, neben dem motorisierten Verkehr bahnen sich Fußgänger und Radfahrer den Weg. Seit Jahren laufen im Umfeld des Leonrodplatzes zudem riesige Bauvorhaben bzw. sind in Planung. Unter anderem zieht die Großbaustelle fürs Strafjustizzentrum viel Aufmerksamkeit auf sich - auch weil dessen Fertigstellung sich verzögert. Die Bauverzögerung könnte man nun nutzen, um die Schwere-Reiter-Straße neu zu ordnen, so schlägt es die FDP-Fraktion im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) vor.

Der Leonrodplatz wurde 1927 nach dem früheren bayerischen Justizminister Leopold von Leonrod benannten. Passenderweise soll das Strafjustizzentrum, das bisher in der Nymphenburger Straße ansässig ist, am Platz eine neue Heimat findet. Und zwar in dem siebenstöckigen Bau an der Ecke Dachauer- / Schwere-Reiter-Straße, an dem seit November 2015 gebaut wird. In 54 Sitzungssäle wird man hier künftig verhandeln können. Einer davon wird mit 300 Quadratmetern zu den größten Verhandlungssälen in Deutschland zählen. Mehrere Gerichte und Justizbehörden werden untergebracht, 1.300 Menschen sollen im Gebäude arbeiten. Die Fertigstellung des Baus war schon einmal auf 2024 verschoben worden und soll sich nun um weitere Monate verschieben. Diese Verzögerung könnte man nutzen, findet die FDP-Fraktion im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) und stellte jüngst einen entsprechenden Antrag.

„Nicht weiter pennen“

Dem Leonrodplatz mangelt es an Aufenthaltsqualität, was immer wieder im Stadtbezirk beklagt wird. Der Bezirksausschuss setzte sich erst vor wenigen Monaten wieder dafür ein, dass der Leonrodplatz gestaltet und den Bürgern „zurückgegeben“ werde. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Verkehrssicherheit, etwa von Fahrgästen der Tram, die am Leonrodplatz umsteigen, aber auch für Fußgänger und Radfahrer ließe sich an der Kreuzung einiges verbessern. Die FDP-Fraktion im BA legt jetzt noch einmal nach: Wenn sich die Fertigstellung des Justizzentrums schon verzögert, dann solle man sogleich die Planung für die Schwere-Reiter-Straße priorisieren und damit beginnen. Ursprünglich sollte zur Fertigstellung des Strafjustizzentrums und der Gestaltung dessen Vorplatzes auch die Schwere-Reiter-Straße umgestaltet werden. „Erste Planungen wurden dem BA dazu bereits auch vorgestellt“, erklärt die FDP-Fraktion. Seit über einem Jahr aber habe man keine neuen Informationen aus dem Mobilitätsreferat (MOR) bekommen. „Jetzt gibt es durch die Verzögerungen am Bau doch die Möglichkeit die Straße gleichzeitig umzugestalten“, finden die beiden FDP-Vertreter Barbara Schmitt-Walter und Felix Meyer im BA 9. Statt die Baustellen aneinander zu reihen und provisorische Lösungen einplanen zu müssen, sollte das MOR rasch tätig werden. „Diese Zeitabläufe müssen besser in einander greifen“, sagt Felix Meyer. „Das Mobilitätsreferat darf nicht weiter pennen.“
Des Weiteren regt die FDP an, dass jetzt, wo durch die Baustelle die Rechtsabbiegerspur von der Schwere-Reiter-Straße zur Dachauer Straße gesperrt ist, eine Verkehrszählung durchgeführt werde. „Dadurch sollen die Bedarfe für die Umgestaltung der Schwere-Reiter-Straße besser ermittelt werden“, so die Begründung. Der BA verabschiedete den Antrag jüngst einstimmig.

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