Veröffentlicht am 29.09.2009 09:01

Schluss mit dem Chaos

Radfahrer und Passanten kommen sich im Tunnel immer wieder gefährlich in die Quere. Das wollen der BA 25 und das Kreisverwaltungsreferat ändern. (Foto: tg)
Radfahrer und Passanten kommen sich im Tunnel immer wieder gefährlich in die Quere. Das wollen der BA 25 und das Kreisverwaltungsreferat ändern. (Foto: tg)
Radfahrer und Passanten kommen sich im Tunnel immer wieder gefährlich in die Quere. Das wollen der BA 25 und das Kreisverwaltungsreferat ändern. (Foto: tg)
Radfahrer und Passanten kommen sich im Tunnel immer wieder gefährlich in die Quere. Das wollen der BA 25 und das Kreisverwaltungsreferat ändern. (Foto: tg)
Radfahrer und Passanten kommen sich im Tunnel immer wieder gefährlich in die Quere. Das wollen der BA 25 und das Kreisverwaltungsreferat ändern. (Foto: tg)

Tagtäglich strömen zigtausend Menschen vom S-Bahnhof Laim in den für Fußgänger und Radfahrer bestimmten Tunnel, der Laim mit dem benachbarten Nymphenburg verbindet. In dem Nadelöhr allerdings herrscht zwischen den Radlern, die aus beiden Richtungen kommen und den Bahnbenutzern sowie anderen Passanten, absolut keine friedliche Koexistenz. Oft machen die Radfahrer den Fußgängern den Gehweg streitig. Aus diesem Grund kommt es immer wieder zu Beinahe-Zusammenstößen. Eine besonders heikle Stelle ist der Auf- und Niedergang zum und vom S-Bahnhof. Dort laufen Passanten immer wieder Gefahr von Radlern erfasst zu werden. Auf der abschüssigen Fahrbahn nehmen von Laim kommende „Bikerinnen” und „Biker” – manche wohl auch ungewollt – ziemlich schnell Fahrt auf. Weil es im Tunnel verhältnismäßig dunkel ist, sind sowohl Radler als auch Fußgänger spät zu sehen. Der für beide Gruppen ausgeschilderte nördliche Teil der „Röhre” ist zudem auf der linken und der rechten Seite dicht an dicht mit Fahrrädern voll gestellt. Ein Ausweichen ist kaum möglich.

Der Bezirksausschuss Laim (BA 25) hat die „untragbare Situation“ nicht zum ersten Mal kritisiert und von der Stadt Abhilfe gefordert. Langfristige Maßnahmen erhofften sich die Lokalpolitiker von einem Ortstermin, an dem einige von ihnen und Vertreter des Kreisverwaltungsreferates (KVR) am vergangenen Montag teilgenommen haben. Josef Mögele (SPD), BA-Vorsitzender, sagte dazu im Vorfeld bei der jüngsten BA-Sitzung: „Die Unterführung wird nicht breiter. Deshalb muss Platz für den Radverkehr geschaffen werden” Anders vergrößere sich das Chaos. Vorläufiges Ergebnis der Zusammenkunft von BA-Mitgliedern und KVR-Mitarbeitern: Die gesamte Röhre wird „Fußgängerbereich, der auch von Fahrradfahrern genutzt werden darf”. Und es soll 40 zusätzliche Fahrradabstellplätze geben.

„Neue Quadratmeter”

Mögele hatte, als er eine langfristige Lösung forderte, der Verwaltung erklärt, der Radverkehr könne nur durch „neue Quadratmeter“ aufrechterhalten werden. Er verwies in dem Zusammenhang auf den geplanten Bau der Umweltverbundröhre. „Dann sollen 25 Meter des Tunnels weggebrochen werden. Deshalb muss Platz für Radler geschaffen werden.“ Durch den Zustrom von Menschen aus dem neuen Wohngebiet Nymphenburg-Süd entstehe darüber hinaus weiterer Bedarf an Platz für Radler. Mögele erwartet, dass das Lokalparlament Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) die Laimer Forderungen unterstützen wird.

Ingo Benn (Grüne), Vorsitzender des Unterausschusses Verkehr, ist mit dem Resultat des Ortstermins zufrieden: „Das wichtigste Ergebnis ist, dass die Stadt und die Anwesenden meinen Vorschlag aufgegriffen haben, die Röhre zu einem Fußgängerbereich umzuwidmen, der von Fahrradfahrern, entsprechend der Situation in der Residenzstraße, genutzt werden darf.“ Wichtig sei, dass das so beschildert werde, dass Radfahrer die geänderte Lage gebührend zur Kenntnis nähmen. Benn: „Bisher ist es für Radfahrer schwierig, zu erkennen, dass sie im nördlichen Teil des Tunnels den Weg mit Fußgängern teilen müssen. Aus meiner Sicht ist das in erster Linie der Grund für die bisherige Lage.“ In einem ersten Schritt sollen nun im nördlichen Teil der „Röhre” etwa 40 zusätzliche Fahrradabstellplätze geschaffen werden, so Benn. Der Grüne: „Die Stadt hat uns versichert, hier noch weitere aufzustellen, falls sie durch die Nutzer angenommen werden.“ Gleichzeitig sei dem BA zugesagt worden, die vorhandenen Stellplätze gegen neue auszutauschen. Benn: „Dort haben Radfahrer auch die Möglichkeit, den Rahmen des Fahrrades anzuschließen.“

„Für Radfahrer frei”

Daniela Schlegel, Pressesprecherin des KVR, bestätigte, das KVR habe vor, die Unterführung auf der gesamten Länge als „Fußgängerweg” mit dem Zusatz „Für Radfahrer frei“ auszuschildern. Schlegel: „Wir erhoffen uns von dieser Maßnahme, dass Radfahrer ihre Geschwindigkeit reduzieren und mehr Rücksicht auf die Fußgänger nehmen werden.“ Zum Verfahren sagt die KVR-Sprecherin: „Der Vorschlag muss zunächst noch einmal im Bezirksausschuss diskutiert werden. Auch eine schriftliche Stellungnahme der Polizei steht aus.“ Danach solle entschieden werden, wie Radfahrer und Fußgänger die „Laimer Röhre” künftig miteinander nutzen könnten.

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