Neuer Name, neue Fahne, neues Logo: Die Fusion der Volkshochschulen Starnberger See und Herrsching zur VHS Starnberg-Ammersee ist vollzogen, die Zukunft der beiden Einrichtungen gesichert. Der Zusammenschluss sei ganz im bundesweiten Trend, um sich angesichts der Herausforderungen der Zeit besser aufzustellen, erklärte Herrschings Bürgermeister und erster Vorsitzender der VHS Herrsching, Christian Schilling. Nur so könne die VHS ihrem Bildungsauftrag mit einem niederschwelligen Angebot für alle Bevölkerungsschichten zu erschwinglichen Gebühren wie bisher nachkommen.
Auch wenn der Umbau eine große Kraftanstrengung erfordert habe, für die Kursteilnehmer gebe es jedenfalls nur Vorteile, betonten Tim Weidner, der erste Vorsitzende der VHS Starnberger See und die Leiterinnen Christine Loibl und Andrea Strolz beim Pressegespräch neulich in der Villa Bayerlein in Starnberg: Ein noch viel größeres Angebot, eine gemeinsame Website und Telefonanlage sowie einen verbesserten Service mit mehr Öffnungszeiten. So hat beispielsweise Herrsching jetzt auch am Dienstagnachmittag geöffnet. Es gibt mehr digitale Kursangebote für alle und dass Kurse ausfallen, soll durch die größere Reichweite möglichst vermieden werden. Auch die Kursgebühren sollen gleich bleiben. Der neue Name orientiert sich an der bereits eingeführten Regionalmarke.
„Wir bündeln unsere Ressourcen“, erklärte Christine Loibl von der VHS Starnberger See. Durch die Einsparung von doppelten Vorgängen in der Verwaltung würden neue Kapazitäten frei, die dem Angebot und der fachlichen Vertiefung zugute kämen. So sollen besonders nachgefragte Kurse wie die Deutsch- und Integrationskursen weiter ausgebaut werden. Schon in diesem Semester hat die neue VHS Starnberg-Ammersee 800 Veranstaltungen, so viel wie noch nie. Und das Angebot soll noch größer werden. „Ich würde mir auch wünschen, dass wir in Zukunft mehr Projektarbeit machen können, die sehr betreuungsintensiv ist“, sagte Loibl und nannte als Beispiel den „Demokratieführerschein“ für junge Leute und Projekte zur Nachhaltigkeit. Für die Fusion gab es vom VHS-Verband einen Zuschuss von 80.000 Euro.
Die neue VHS ist die größte Bildungseinrichtung ihrer Art im Landkreis und erreicht rund 75.000 Menschen in den acht Mitglieder-Kommunen Starnberg, Berg, Pöcking, Feldafing, Tutzing sowie Herrsching, Andechs und Seefeld. Der große Einzugsbereich habe sie an ihrer neuen Aufgabe besonders gereizt, erklärte Andrea Strolz, die seit März als stellvertretende Leiterin die VHS Herrsching vertritt, nachdem Michaela Wirries die Gemeinde verlassen hat. Weidner kündigte an, dass ein hauptamtlicher Vorstand die bisherigen ehrenamtlichen Vorstände ersetzen werde. Er oder sie wird am 24. Mai in der konstitutionierenden Sitzung des Aufsichtsrats mit Vertretern aus den Kommunen gewählt. Schilling wiederum kann sich vorstellen, dass sich weitere Kommunen der neuen gemeinsamen VHS anschließen werden. „Wir sind offen für Gespräche“, machte er deutlich. In diesem Semester ist das Programm der beiden VHS noch mit Wendecover erschienen, im Herbst soll es zum ersten Mal ein gemeinsames Heft geben.