Wer seinen Geburtstag feiert, feiert oft nur sich selbst. Die Chorgemeinschaft Unterpfaffenhofen-Germering feierte anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens die Schönheit des Planeten Erde und warb mit Gesang, Klaviermusik und Tanz für die Erhaltung dieser Schönheit.
Als die Dirigentin Caroline Lichtinger-von Stein mit ihrem Chor die Bühne betrat, blickte sie in einen vollbesetzten Orlandosaal. Mit John Rutters hymnischen Ruf „Look at the world”, ein Preisgesang auf die Wunder der Schöpfung, eröffnete die Chorgemeinschaft den Abend. In seiner Begrüßung skizzierte Moderator Bruno Lichtinger die Geschichte des Chores, auch die Folgen der Corona-Pandemie. Der Verlust an Sängerinnen und Sängern, die lange Singpause seien nur Dank einer schier unerschöpflichen Begeisterung der Chormitglieder und ihrer Dirigentin zu kompensieren gewesen. In seinem Grußwort glänzte schließlich Oberbürgermeister Andreas Haas mit erstaunlichem Detailwissen über den gesundheitlichen Nutzen des Singens.
In die verschiedenen Gesichter der Nacht führte unter anderem das Abendlied „Der Mond ist aufgegangen”. Danach wandelte sich die Weltraumperspektive der Erde an der Leinwand zu einem Wasserfall und führte das Konzertprogramm zu den Elementen des Planeten Erde, zum Wasser, Ursprung allen Lebens. Dvoraks „Birke am grünen Bergeshang“ besingt den Frühling, seine „Gold'ne Fluren“ feiern den Sommer - wogende Kornfelder, in Harmonie mit Bienen und Faltern. Maierhofers „Rain, Rain, Rain“ beschwor mit Blitz und Donner, den Regen. Den Regen feierte, mit Regenschirmchen versehen, anmutig und mit viel Beifall bedacht, auch die Kindertanzgruppe des Ballettstudios Friederike Sauer.
Urwaldgeräusche und dunkle Waldsilhouetten kündigten den Wechsel zu Wald und Fauna an. Mit dem Hit aus den 60ern „The Lion sleeps tonight“ evozierte der Chor gekonnt Urwaldstimmung und umherschleichende Löwen. Die dänische Volksweise „I skovens dybe stille ro“ erzählt von der Stille, der Ruhe des Waldes - bis der Kuckuck ruft.
Der Konzertabend hatte gewiss manche Champagnermomente. Aber ein Chorgeburtstag ohne dass Champagnerlied von Johann Strauss ist undenkbar. So intonierte Thomas Noichel am Klavier die bekannte Melodie aus der Operette „Die Fledermaus“. Dominik Kirsch und Bruno Lichtinger lieferten als Solisten den Gesang und der Chor, Flaschen in der Hand, unterstütze mit „stoßt an, stoßt an“ stimmgewaltig die Solisten. Das Publikum feierte mit und spendete stehende Ovationen.