„Eine Modernisierung des Stadions wird dringend empfohlen“, so heißt es über das Dantestadion im kürzlich vom Referat für Bildung und Sport (RBS) vorgelegten Sportbauprogramm, das jüngst vom Stadtrat abgesegnet wurde. Dennoch sind bauliche Maßnahmen für das städtische Stadion in der Dantestraße 14 weder terminiert noch konkret geplant. „Die mit den Stadionnutzern abgestimmten Planungen mussten in der Coronazeit aus Haushaltsgründen zunächst zurückgestellt werden“, erklärt das RBS dazu auf Anfrage der Münchner Wochenanzeiger.
„Der Betrieb des städtischen Stadions an der Dantestraße (Baujahr 1928) kann im Rahmen des Bauunterhalts vorübergehend noch sichergestellt werden“, so heißt es in der kürzlich dem Stadtrat vorgelegten Beschlussvorlage vom Referat für Bildung und Sport (RBS). „Allerdings wird, insbesondere aus sportfachlicher Sicht, eine Modernisierung des Stadions in den nächsten Jahren dringend empfohlen.“ Warum diese Modernisierung nicht schon längst geschehen oder zumindest beschlossen ist, treibt insbesondere die FDP-Fraktion im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) um, die im Sommer einen entsprechenden Antrag initiierte. Bereits 2019 war das Baureferat mit einer Vorplanung beauftragt. Bis zu den European Championships 2022 sollten umfassende Arbeiten am Stadion sogar abgeschlossen sein. Doch bis jetzt blieb die rund 53.100 Quadratmeter große Anlage baulich unverändert und wird weiterhin intensiv von Vereins- wie auch Profisportler und auch Schülern der örtlichen Schulen genutzt.
„Der Betrieb des städtischen Stadions an der Dantestraße wird von der Landeshauptstadt München derzeit im Rahmen des laufenden Bauunterhalts sichergestellt und ermöglicht weiterhin sehr gut die ganzjährige Nutzung durch den Schulsport, die Schwerpunktsportarten American Football und Leichtathletik“, versichert Lukas Schauer, Pressesprecher für Sport / Sportgroßveranstaltungen des RBS. „Allerdings böte sich aus baulicher Sicht eine Modernisierung des Stadions in den nächsten Jahren an.“ Es mangele durchaus an einigem: „Bauliche Standards“ müssten etwa im Betriebsgebäude geschaffen werden. Konkret geht es um die Sanierung der Sanitär- und Umkleidebereiche. Und auch aus sportfachlicher Sicht müsste nachgerüstet werden, erklärt Lukas Schauer. Bedarf gebe es etwa an einer zusätzlichen 400 Meter-Bahn, einer neuen Anzeigetafel für Footballflächen, an Stabhochsprung, einer Anzeigetafel für Lagerflächen für Vereine usw.. Außerdem muss das Stadion barrierefrei werden. Damit dies geschieht, müsste der Stadtrat einen entsprechenden Auftrag zur Modernisierung erteilen. Dann könnten konkrete Planungen und Ausschreibungen gestartet werden. „Vorher ist ein Zeitplan nur schwer vorherzusagen”, so Lukas Schauer.
Und der Stadtrat entschied eben, dass aktuell noch nichts am Dantestadion gemacht wird.
„Wir sind maßlos enttäuscht über diese Entscheidung. Seit Jahren wird über die Sanierung gesprochen“, sagt dazu Felix Meyer, Ortsvorsitzender der FDP Neuhausen-Nymphenburg / Laim und Mitglied im BA 9. „Die „Sportstadt” München macht sich doch lächerlich wenn man sich für Sportgroßevents wie das Deutsche Turnfest oder auch wieder Olympia bewirbt – aber gleichzeitig dringend empfohlene Sanierungen der städtischen Sportstätten nicht vornimmt.“
Der im Sommer vom BA 9 eingereichte Antrag, indem zum Sachstand und auch den Fördermöglichkeiten für eine Sanierung des Dantestadions gefragt wird, gilt aber erstmal als erledigt.