Seit langem plant das Planungsreferat den Wertstoffhof an der Lochhausener Straße 32 zu verlagern. Auf seiner jüngsten Sitzung sprach sich indes die Mehrheit des Bezirksausschusses Pasing-Obermenzing 21 (BA) erneut für einen Erhalt aus.
Weil der Wertstoffhof planungsrechtlich in einem Außenbereich und zudem in einem regionalen Grünzug liegt und dem gültigen Flächennutzungsplan widerspricht, der dort landwirtschaftliche Flächen vorsieht, soll er verlagert werden. Das Planungsreferat will für Gebiete mit dieser planungsrechtlichen Bewertung jede Ausweitung oder Verfestigung von Ansiedlungen vermeiden. Seine 1998 beantragte Genehmigung hat der Hof daher nur bis Ende 2004 erhalten. Seither wird er nur mehr geduldet und die Stadt sucht nach Alternativflächen, die - anders als die Lochhausener Straße - als Ver- und Entsorgungsflächen (V + E) ausgewiesen sind. Eine Bewertung steht an.
Diese will die Mehrheit des BA jedoch nicht abwarten. Für sie steht fest, dass der Hof erhalten bleiben soll - allerdings nicht in seinem jetzigen Zustand, der selbst der Bezeichnung „Provisorium” Hohn lacht: Von der unbefestigten Hoffläche über nicht existierende Leuchtstoffröhren und Bestandteile für Kühlgeräte bis hin zu dem fehlenden überdachten Bereich für Altmetalle, klappert die Anlage an nahezu sämtlichen Auflagen vorbei. Und das in einem Maß, dass sich auch Franz Küttenlochner, stellvertretender Platzwart des Wertstoffhofes wundert, „wie das überhaupt toleriert werden kann”.
Die Bürger scheint dies wenig zu interessieren: der gut angebundene Hof wird bestens angenommen, zu den Hauptandrangzeiten, stünden die Anlieferer bis auf die Straße Schlange, erklärt Küttenlochner.
Damit spricht der Platzwart Maria Osterhuber-Völkl aus dem Herzen. Wie die Mehrheit des BA vertritt die CSU-Fraktionsvorsitzende die Auffassung, dass der Hof dorthin gehört, wo er ist. Dies allerdings würde eine Änderung des Flächennutzungsplanes voraussetzen - von Grünzug zu V + E- Fläche. Dabei hat jedoch die Regierung von Oberbayern ein Wörtchen mitzureden. Und das fällt bei Bebauungen in Außenbereichen erfahrungsgemäß negativ aus.
Dem stellvertretenden BA-Vorsitzenden Willi Schneider (SPD) ist das nur recht - „wehret den Anfängen” lautet sein Motto. Denn, was jetzt aus einer Interessenslage heraus geändert werden könnte, könne den anderen Flächen, die zum Grüngürtel gehören, ja später auch passieren. Einer fortschreitenden Bebauung und Zersiedelung all jener landwirtschaftlichen Gebiete, die noch als Frischluftschneisen für den verkehrsgeplagten Westen fungieren, müsse entgegengewirkt werden. Ein Argument, mit dem sich Schneider nicht durchsetzen konnte.